Forschungskooperation zur Windenergietechnik zwischen Rostock und Lahore (Pakistan)

Die Initiatoren der Forschungskooperation Professor M. Usman Butt (rechts) und Professor Uwe Ritschel (links) (Copyright: Uwe Ritschel, privat).
Teilnehmer der Veranstaltung zur Windenergietechnik an der University of Lahore (Copyright: Uwe Ritschel, privat).
Sogenannte Tuberkeln an der Flosse eines Buckelwals dienen als Vorbild für die Weiterentwicklung von Oberflächenstrukturen bei Blättern von Windenergieanlagen. (Copyright: Whit Welles (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Humpback_stellwagen.JPG), „Humpback stellwagen“ Ausschnitt von U. Ritschel (https://creativecommons.org/licenses/by/ 3.0/legalcode)).

Professor Butt von der Universität Lahore hat einen Teil seines Studiums und seine Doktorandenzeit in Deutschland absolviert. Er verfügt über langjährige Erfahrung bei experimentellen Untersuchungen im Bereich Strömungsmechanik und insbesondere bei der Strömungskontrolle.

Im gemeinsamen Projekt sollen nun sogenannte Tuberkeln genauer erforscht werden. Es handelt sich dabei um eine Gruppe von Oberflächenstrukturen, die die Umströmung von Körpern beeinflussen. Inspiriert werden diese Strukturen durch die Natur. Tuberkeln sind beispielsweise an den Flossen und auf der Haut von Walen zu finden.

Vom 10. bis zum 16. Februar 2019 besuchte Professor Ritschel von der Universität Rostock die Universität Lahore, um dort eine Vorlesung zur Windenergietechnik als Blockveranstaltung zu halten. Sie bot sowohl den am Projekt Beteiligten als auch Mitarbeitenden und Studierenden einen kompakten Überblick über den aktuellen Stand der Windenergietechnik.

Die Universität von Lahore ist eine privat geführte Universität, die im Jahr 1999 gegründet wurde. Sie hat sich mittlerweile zu einer der größten privaten Universitäten in Pakistan entwickelt, mit mehr als 36.000 Studierenden. Professor Uwe Ritschel hatte während des Besuchs auch Gelegenheit, Gespräche mit dem Chairman der Universität, dem Rektor sowie dem Prorektor für Forschung zu führen. Unter anderem wurde eine über das zurzeit laufende DAAD Projekt hinausgehende Kooperationsvereinbarung angeregt. Ab Mitte März wird Professor Butt für einen mehrwöchigen Forschungsaufenthalt an der Universität Rostock zu Gast sein. Dabei sollen theoretische Untersuchungen und erste Experimente durchgeführt werden.

Hintergrund: Noch fristet das Thema Windenergie in Pakistan ein Nischendasein. Die Stromproduktion findet vorwiegend mit fossilen Energieträgern statt (ca. 60 Prozent). Ein relativ hoher Anteil des Stroms wird aber bereits jetzt regenerativ durch Wasserkraft erzeugt (ca. 30 Prozent). Auch Kernkraftwerke werden zu einem geringen Anteil betrieben und zwei neue Meiler werden sogar gerade gebaut. Besonders in den südlichen Teilen des Landes sind die Windverhältnisse aber sehr gut, sodass beabsichtigt wird, die Windenergie weiter auszubauen. Insgesamt waren Ende 2017 ca. 800 MW Windleistung installiert, davon ca. 200 MW im Jahr 2017. Im Vergleich dazu waren in Deutschland zum genannten Zeitpunkt 56.000 MW installiert.

Kontakt:
Prof. Dr. Uwe Ritschel
Lehrstuhl für Windenergietechnik
Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik
Universität Rostock
Tel.: +49 381 498-9570 (Sekretariat -9571)
uwe.ritscheluni-rostockde


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