Manfred Bierwisch schenkt Uwe Johnsons Briefe nach Rostock

Prof. Bierwisch und Prof. Helbig bei der Durchsicht der Originale Foto: Stefanie Kohl

Prof. Dr. Manfred Bierwisch, der einflussreichste deutsche Sprachwissenschaftler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, war einer der engsten Freunde Uwe Johnsons. Die beiden lernten sich im Herbst 1954 als Studenten kennen, nachdem Johnson von Rostock an die Universität Leipzig gewechselt hatte. Zeitlebens haben sie einander nicht aus den Augen verloren. Ihr Briefwechsel beginnt im Juni 1955 und reichte bis kurz vor den Tod Johnsons im Februar 1984. Mit den Briefen von Klaus Baumgärtner, Eberhart Klemm und Joachim Menzhausen – dem sogenannten ›Leipziger Freundeskreis‹ – bildet er die umfangreichste und bedeutendste Korrespondenz Johnsons. Sie besteht aus etwa 1300 Briefen, in ihrer Gesamtheit ein Stück deutsch-deutscher Kulturgeschichte. Von Johnsons Briefen sind im Archiv die Durchschläge enthalten.

Während eines Arbeitsaufenthalts in der Arbeitsstelle der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an der Universität Rostock übergab Manfred Bierwisch nun die Briefe und Karten, die Uwe Johnson ihm im Verlaufe von knapp 30 Jahren geschrieben hat, dem Uwe Johnson-Archiv. Es ist die bedeutendste Schenkung seit dem Bestehen des Archivs. »Ich weiß, dass die Briefe hier gut aufgehoben sind«, sagte Prof. Bierwisch, »hier gehören sie hin«.

Das Uwe Johnson-Archiv befindet sich als Depositum der Johannes und Annitta Fries Stiftung an der Universität Rostock. Es wird von der Uwe Johnson-Forschungsstelle wissenschaftlich und von der Universitätsbibliothek konservatorisch betreut. »Das ist eine außerordentliche Anerkennung unserer Arbeit«, freut sich Prof. Holger Helbig, der das Archiv leitet.


Kontakt:
Prof. Dr. Holger Helbig
Universität Rostock
Institut für Germanistik
+49 381 498-2540
holger.helbiguni-rostockde


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