Das Netzwerk Rostock denkt 365° wird 10 Jahre

Die Universität Rostock als Mitglied in Rostocks Netzwerk für Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Bildung: Rostock denkt 365°

Die Universität Rostock ist Mitglied im Verein "Rostock denkt 365°", dem Rostocker Netzwerk für Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Bildung. 2017 ist ein Jubiläumsjahr für den Verein, denn er besteht nun schon seit zehn Jahren. In diesem Rahmen gibt es u.a. vom 16. bis 27. Oktober 2017 eine Ausstellung im Rathaus Rostock. Die Vereinsarbeit wird dort in anschaulicher Art den Besuchern vorgestellt.

Unter anderem ist auch die Universität Rostock als größte wissenschaftliche Einrichtung des Landes vertreten und präsentiert sich mit ausgewählten Forschungsthemen. Diese sind nachfolgend in kurzen Beiträgen vorgestellt.

Quantencomputer - Die Rechner der Zukunft

In unserer modernen digitalen Welt sind Computer ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft und in fast allen Bereichen des täglichen Lebens zu finden. So erreicht der weltweite Internetverkehr die unvorstellbare Menge von 50.000 Gigabyte pro Sekunde. Da gegenwärtig verfügbare Computertechnologie an fundamentale physikalische Grenzen stoßen, ist es jetzt an der Zeit für fortschrittliche Ideen. Aus diesem Grund wird an der Universität Rostock an einer neuen Generation von Computern geforscht, die mit einzelnen Photonen rechnen, dem fundamentalen Teilchen des Lichts. Diese leistungsfähigen Maschinen, photonische Quantencomputer genannt, arbeiten mit sogenannten Quanten-Bits (Qubits), sodass ihre Rechenkraft weit jenseits der unserer heutigen klassischen Computer liegt. Diese moderne Art der Computer wird helfen, die digitale Vernetzung unserer Welt auf ein völlig neues Niveau heben zu können.

Kontakt: Prof. Alexander Szameit, Lehrstuhl für experimentelle Festkörperphysik

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Licht in den Leiterbahnen eines optischen Quantencomputerchips

Haben Robben ein Zeitgefühl?

Viele Robben legen große Strecken auf dem Meer zurück, wobei sie z. B. zielgerichtet von einem Liegeplatz zu Futtergründen und zurück schwimmen. Über die Informationen, die sie zur Orientierung und Navigation benutzen, ist jedoch wenig bekannt. Bisher wurden hierbei nur die Informationen der klassischen Sinnesorgane wie z. B. des Auges, der Barthaare oder des Ohres berücksichtigt. Ein gut ausgeprägtes Gefühl für Zeit und Raum könnte jedoch gerade in dem wenig strukturierten Lebensraum Meer eine besondere Rolle bei der Orientierung und Navigation spielen; ein Aspekt, der nun erstmals am Marine Science Center (www.msc-mv.de) der Universität Rostock untersucht wird. Und tatsächlich: Robben verfügen über einen sehr präzisen Zeitsinn (Heinrich et al. 2016). Neben Orientierung und Navigation könnte ein Zeitsinn auch beim Einschätzen der Bewegungsgeschwindigkeit oder beim Treffen von Entscheidungen während der Futtersuche entscheidend sein.

Kontakt: Prof. Guido Dehnhardt, Direktor, Institut für Biowissenschaften

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Die religiöse Sozialisation von Kindern und Jugendlichen im salafistisch-dschihadistischen Milieu

Zahlreiche junge Menschen aus Deutschland, die im Zuge der Entstehung des sogenannten ‚Islamischen Staates‘ nach Syrien und in den Irak auswanderten, haben vor Ort eine Familie gegründet oder nahmen ihre Kinder mit auf diese Reise, so dass sie in der Zwischenzeit zu Jugendlichen herangewachsen sind. Die Kinder und Jugendlichen dieser ausgereisten Personen wurden in einem Umfeld sozialisiert, dessen religiöse, politische und gesamtgesellschaftliche Normen und Werte im absoluten Gegensatz zu den deutschen Wertvorstellungen und Gesetzen stehen. Infolgedessen haben sie ein kollektives Gedächtnis hinsichtlich religiöser und nationaler Identität ausgebildet, das nach einer möglichen Rückkehr nach Deutschland zu multiplen Problemlagen führen könnte. In meinem Habilitationsprojekt gehe ich deshalb u.a. der Frage nach, welchen Einfluss die religiöse Sozialisation von Kindern und Jugendlichen, die in einem salafistisch-dschihadistischen Milieu aufwachsen, auf ihre weitere Entwicklung und ihre soziale Umgebung haben könnte.

Kontakt: Dr. Nina Käsehage, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie

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Netz-Stabilität in Zeiten der Energiewende

Das Verbundprojekt „Netz-Stabil“ im Rahmen des Landesexzellenzprogramms von M-V erforscht die für das Land M-V mit seinem großen Beitrag im Bereich erneuerbaren Energien wichtige Frage, wie auch ohne fossile Energien (wie Braun-, Steinkohle- und Gaskraftwerke) und damit im Wesentlichen auf der Grundlage einer wetterabhängigen und damit stark schwankenden Energieerzeugung durch Wind- und Solaranlagen eine stabile und versorgungssichere Energieversorgung erreicht werden kann. Unter Leitung der Universität Rostock wird hierbei untersucht, welche Energieanlagen und regelungstechnische Konzepte dazu Beiträge leisten können und wie diese durch neue Ideen weiter verbessert werden können.

Kontakt: Prof. Dr. Hans-Günther Eckel, Lehrstuhl für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe

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BMBF-Verbundvorhaben RESPONSE – Partnerschaft für Innovation in der Implantattechnologie

RESPONSE strebt medizinische Therapiekonzepte mit innovativen Implantaten an, die zu einer Erhöhung der Lebensqualität und Lebenserwartung von Patienten führen. Mit der Fokussierung auf die Behandlung von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, des Auges und des Ohrs orientiert sich das Konsortium an gesellschaftlichen Bedarfen und berücksichtigt dabei die Herausforderungen der demografischen Entwicklung.
Durch die Zusammenarbeit von Partnern aus der Medizin, den Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie der bevölkerungs- und patientenorientierten System- und Innovationsforschung bietet RESPONSE die Chance, Medizinprodukte effizient umzusetzen und Translationsprozesse zu beschleunigen. Das Konsortium RESPONSE mit 28 Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft wird im Rahmen des Programms „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Kontakt:
PD Dr.-Ing. habil. Niels Grabow (Sprecher RESPONSE)
Prof. Dr.-Ing. Klaus-Peter Schmitz (Vors. Vorstand RESPONSE)
Universität Rostock/Universitätsmedizin
Institut für Biomedizinische Technik

Website: http://www.response.uni-rostock.de/