Gesprächsrunde: Das 1. Jahr als Professorin
Am 2. Juni fand eine Gesprächsrunde für aktuelle und ehemalige Mentees aus den Mentoring-Programmen der Universitäten Rostock und Greifswald statt. Diesmal ging es um „Die Anfangszeit der Professur“. *Prof. Britta Gehrke, seit April 2020 Professorin für Angewandte Makroökonomie und Prof. Helen Louton, seit August 2020 Professorin für Tiergesundheit und Tierschutz an der Universität Rostock gewährten persönliche Einblicke und gaben wertvolle Hinweise rund um das Berufungsverfahren, die Verhandlungen und den Einstieg in die Professur. Der offene Austausch mit den neu berufenen Professorinnen gab den Mentees frei von Hierarchien die Möglichkeit ihre Fragen zu stellen.
Gleich zu Beginn gab Frau Prof. Gehrke den Tipp, Mitglied beim Deutschen Hochschulverband zu werden, um so diverse Coaching-Angebote zum Berufungsverfahren (inkl. Verhandlung) wahrnehmen zu können. In Vorbereitung auf das Gespräch mit der Berufungskommission und auch auf die Verhandlungsgespräche ist es sinnvoll, mit dem Dekan oder der Dekanin der jeweiligen Fakultät in Kontakt zu treten, um einfach Fragen vorab schon klären zu können. Im Hinblick auf eine erfolgreiche Bewerbung hatte Frau Prof. Louton zudem die Erfahrung gemacht, dass die Berufungskommission sehr auf das berufliche Netzwerk und die Forschungskooperationen der Bewerber:innen schaut.
Im ersten Jahr der Professur steht die Lehre eindeutig im Fokus, so die beiden Professorinnen übereinstimmend. Nicht unerheblich ist der Zeitpunkt des Amtsantritts. Da dieser mit Semesterstart zeitlich zusammenfiel, hatten bei Prof. Gehrke die Vorbereitungen für die Lehre bereits Monate vor ihrem eigentlichen ersten Arbeitstag angefangen. Für die eigene Sichtbarkeit am neuen Hochschulstandort ist es wichtig, sich schnell persönlich bei den neuen Kolleg:innen vorzustellen, machte Frau Prof. Louton deutlich.
Alle Entscheidungen von nun an als Professorin allein treffen zu müssen sowie Personalverantwortung zu übernehmen – davor hatten beide Professorinnen den größten Respekt.
Die im Rahmen des Mentoring-Programms angebotenen Führungsseminare bereiten auf diese Aufgaben vor und sind laut Umfragen für die berufliche Weiterentwicklung der Mentees von großer Bedeutung. Dies zeigt einmal mehr, dass das KarriereWegeMentoring eindrücklich zur Personalentwicklung beiträgt.
*Prof. Jasmin Ortak, seit Januar 2020 Professorin für Rhythmologie und klinische Elektrophysiologie an der Universitätsmedizin Rostock wollte auch sehr gern von ihren Erfahrungen berichten, wurde jedoch kurz nach dem Beginn der Veranstaltung zu einem Patienten gerufen und konnte deswegen nicht weiter an der Gesprächsrunde teilnehmen.