Innovationen in der Aquakultur: Die Forschungsreise einer Wissenschaftlerin

Júlia Clols Fuentes (Photo: Julia Konradi)

Júlia Clols Fuentes, eine 28-jährige Wissenschaftlerin, hat ihre akademische Reise in Spanien begonnen und setzt sie nun in Deutschland an der Universität Rostock fort. Sie ist auf dem Gebiet der Aquakultur tätig und forscht zu Mikroben in Fischzuchtanlagen.

Júlias akademischer Werdegang und ihre Berufserfahrung erstrecken sich über mehrere Länder. Sie stammt aus Terrassa, Spanien, und begann ihre akademische Laufbahn mit einem Bachelor in Umweltbiologie, den sie in der Universitat Autònoma de Barcelona (UAB) erworben hat. Ihre Studieninhalte waren unter anderem die Dynamik von Tierumgebungen, Populationsdynamik und Mikrobiologie. Während ihre Studiums entwickelte sie entwickelte ein breites Verständnis von Tieren und ihrer Lebensweise.

Während eines Erasmus-Semesters in Frankreich lernte sie ihren zukünftigen deutschen Partner kennen, mit dem sie später mit nach Deutschland kam. Deutschland war ursprünglich nicht in Júlias Plan, aber ihre Spontaneität führte sie zu einem Auslandsjahr in Deutschland. Nach Unsicherheiten bei der Suche nach Arbeitsmöglichkeiten entschied sie sich für einen Master-Abschluss an der Universität Barcelona (UB) im Studienfach Aquakultur.

Dort vertiefte Sie ihr schon vorher bestehendes Interesse an Aquakultur. Eine zufällige Begegnung auf einer Konferenz der europäischen Aquakulturgesellschaft in Berlin erwies sich als Wendepunkt. Die zufällige Begegnung mit ihrem heutigen Professor und Arbeitgeber Prof. Dr. rer. nat. Harry W. Palm und weiteren Doktoranden des Fachgebietes Aquakultur und Sea-Ranching führte schließlich zu einer beruflichen Verbindung an der Universität Rostock.

Die Kontakte, die sie während der Konferenz in Berlin geknüpft hatte, haben ihre Entscheidung beeinflusst, in welchem Land sie arbeiten möchte, da sie die Möglichkeit hatte, entweder in Deutschland (Rostock) oder in Dänemark zu arbeiten. Nachdem sie eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin erhalten hatte, beschloss sie im Jahr 2020 zu promovieren.

Júlia verbindet ihre Aufgaben als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Rostock mit ihrer Promotion. Sie nutzt die ihr für Forschungsaktivitäten gegebene Zeit gewissenhaft für ihre Arbeitsprojekte und schreibt zudem an ihrer Doktorarbeit. In beiden Fällen arbeitet sie mal im Büro und mal im Labor. Der Arbeitsort wird durch das Projekt oder das Thema bestimmt, an dem sie gerade arbeitet.

In ihrer Doktorarbeit beschäftigt sich Júlia mit dem Thema Aquakultur. Sie ist davon überzeugt, dass die Aquakultur in Zukunft genügend Fisch für die Bevölkerung liefern kann, ohne dass die Ozeane leergefischt werden müssen und die natürlichen Ressourcen der Meere geschädigt werden. Allerdings sieht sie auch, dass die Aquakulturbranche mit einigen Herausforderungen konfrontiert ist und nachhaltig und umweltfreundlich entwickelt werden sollte.

„Krankheitsausbrüche sind ein Problem, da die Fische eng beieinander leben und Infektionen sich schnell verbreiten können“, erläutert die Doktorandin. In ihrer Forschung konzentriert sich Júlia darauf, Mikroorganismen, hauptsächlich Bakterien, in Aquakultursystemen zu überwachen, um Strategien zur Kontrolle und Vorbeugung von Krankheiten zu finden.

Besonders fasziniert sie die Erforschung von Bakterien, die das Wachstum bestimmter Krankheitserreger stoppen können. Diese Bakterien könnten als Therapie oder "Probiotika" zur Vorbeugung von Krankheiten eingesetzt werden, anstelle von Antibiotika oder Desinfektionsmitteln.

In Deutschland sieht sie sich mit Herausforderungen wie kulturellen Unterschieden, neuen Menschen und der Covid-19 Pandemie konfrontiert. Unterstützung erhält Júlia von Kollegen und Professoren ihrer Arbeit sowie von der Graduiertenakademie. Sie erklärt: „Es ist so viel einfacher, wenn man Menschen um sich hat, die ähnliche Erfahrungen machen und die man nach Rat fragen kann.“ Júlia ist auch von ihrer Mutter, die Ärztin ist, inspiriert. Sie dient ihr als emotionale Unterstützung und Motivation.

Während der Promotionszeit hat Júlia bereits wichtige Erkenntnisse gewonnen. Ihr ist eine sorgfältige Planung wichtig und sie betont die Bedeutung eines ausgewogenen Lebensstils, um Stress abzubauen, „damit dieser sie nicht lebendig verschlingt“, wie es ein spanisches Sprichwort ausdrückt. Sie erreicht dies durch Sport und Freizeitaktivitäten mit Freunden. Dennoch verliert sie ihr Hauptziel nicht aus den Augen, den Doktorabschluss.

Für angehende Akademiker betont Júlia die Bedeutung einer widerstandsfähigen Denkweise angesichts von Herausforderungen. Probleme sollten als Chancen für persönliches und berufliches Wachstum betrachtet werden und nicht als etwas Negatives.

Kontakt:
Júlia Clols Fuentes
Aquakultur und Sea-Ranching
Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät 
Tel: 0381-4983741
E-Mail: Julia.Fuentes@uni-rostock.de
Arbeitsplatz: Raum 15, Gebäude LAG 1



Text: Julia Konradi