Großer Erfolg für die Polarforschung an der Universität Rostock - Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert die Koordination des Schwerpunktprogramms Antarktisforschung für weitere drei Jahre

Professor Ulf Karsten bei der Probennahme von Kieselalgen-Biofilmen auf Sedimenten der Küste im Kongsfjorden nahe der arktischen Forschungsstation Ny-Ålesund, Spitzbergen. (Foto: Dr. Ekaterina Pushkareva)
Professor Ulf Karsten bei der Probennahme von Kieselalgen-Biofilmen auf Sedimenten der Küste im Kongsfjorden nahe der arktischen Forschungsstation Ny-Ålesund, Spitzbergen. (Foto: Dr. Ekaterina Pushkareva)
Logo des DFG SPP Antarktisforschung
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Neben der Projektkoordination umfasst diese Aufgabe auch die Beratung und Unterstützung neuer Antragsteller/innen deutscher Universitäten und anderer Forschungseinrichtungen hinsichtlich formaler und logistischer Fragen zu Forschungsarbeiten in den Polargebieten. Weiterhin werden regelmäßig Workshops und Konferenzen zu den Polargebieten mit Mitteln der Koordination durchgeführt, um die interdisziplinäre Forschung zu stimulieren.

Die Polargebiete spielen eine besonders wichtige Rolle im Klimageschehen der Erde, so dass sich die Auswirkungen des globalen Klimawandels am deutlichsten in den hohen Breiten widerspiegeln. Aufgrund ihrer extremen Umweltbedingungen zeichnen sich die Antarktis und Arktis durch eine besonders angepasste, mit dem Eis assoziierte, aber auch marine und terrestrische Flora und Fauna aus. Diese hoch spezialisierten Organismen reagieren besonders empfindlich auf Klimaänderungen und stellen somit effektive Bioindikatoren dar. Ein tief greifendes Verständnis der Rolle der Polargebiete im System Erde kann nur mit einer koordinierten Forschung aller naturwissenschaftlichen Disziplinen erlangt werden. Die Polarforschung ist jedoch mehr als andere Forschungsfelder von den logistischen Möglichkeiten und einer spezifischen wissenschaftlichen Infrastruktur abhängig.

Professor Karsten hat über antarktische Makroalgen promoviert und viele Jahre am Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven in den Polargebieten geforscht bevor er an die Universität Rostock berufen wurde. In Rostock befasst er sich unter anderem mit meeresbiologischen und terrestrischen Fragestellungen der Arktis und Antarktis. So untersucht die Arbeitsgruppe von Professor Karsten gegenwärtig auf Spitzbergen und der antarktischen Halbinsel die Biodiversität und ökologischen Funktionen von einzelligen Kieselalgen auf Sedimenten der Flachwasserküsten im Kontext globaler Umweltveränderungen.

Seit 1981 besteht in Deutschland eine koordinierte Förderung der Antarktisforschung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Das Schwerpunktprogramm „Antarktisforschung“ ist multidisziplinär angelegt und kommt deutschen Polarforschern aller naturwissenschaftlichen Fachgebieten zu Gute. Dank dieses Förderinstruments können vor allem universitäre Forschergruppen die für die Forschungsarbeiten zwingend erforderliche und vom Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Hannover zur Verfügung gestellte Logistik nutzen. Durch die intensive Einbindung der Universitäten war und ist das DFG-Schwerpunktprogramm 1158 das entscheidende Förderinstrument, um den akademischen Nachwuchs in Deutschland für die Polargebiete zu sensibilisieren und kommende Generationen an Polarforschern/innen auszubilden.

Weiterführende Informationen: www.spp-antarktisforschung.de

 

Kontakt:
Prof. Dr. Ulf Karsten
Universität Rostock
Institut für Biowissenschaften
Angewandte Ökologie & Phykologie
Tel.: +49 381 498-6090
ulf.karstenuni-rostockde

 

 

 


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