Grüne Schifffahrt mit innovativen Konzepten - Florian Sprenger will Lehrstuhl für Schiffbau an der Universität Rostock international ausrichten

Florian Sprenger, der neue Leiter des Lehrstuhls für Schiffbau an der Universität Rostock vor dem Modell eines Schiffsmaschinenraums. Foto: Universität Rostock/Julia Tetzke
Florian Sprenger, der neue Leiter des Lehrstuhls für Schiffbau an der Universität Rostock vor dem Modell eines Schiffsmaschinenraums. Foto: Universität Rostock/Julia Tetzke

Praktische Erfahrungen sammelte der Familienvater von drei Kindern als Wissenschaftler und Projektmanager an einer renommierten Schiffbau-Versuchsanstalt im norwegischen Trondheim. Dort seien Kunden mit Schiffsentwürfen gekommen, für die er Leistungsprognosen erarbeitet habe. Von besonderem Interesse waren die erreichbaren Geschwindigkeiten von Schiffen bei wenig, aber auch bei starkem Seegang. Im für Norwegen wichtigen Offshore-Sektor spielte zudem die Ermittlung des maximal zulässigen Seegangs für bestimmte Operationen, wie z.B. dem Kranbetrieb oder einem Mannschaftswechsel auf hoher See ein wichtige Rolle.

Nach fünf Jahren in Norwegen wechselte Florian Sprenger zum Projektträger und Forschungszentrum Jülich. Dort war er für die Umsetzung des Maritimen Forschungsprogramms des Bundeswirtschaftsministeriums sowie die Koordinierung von „MarTERA“, einer europäischen Förderinitiative von 16 Ländern,  zuständig. „Neben der Arbeit an Förderinstrumenten habe ich in erster Linie Unternehmen und Forschungseinrichtungen der maritimen Branche bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützt und beraten“, sagt Florian Sprenger rückblickend. Die Arbeit an der Schnittstelle zwischen Forschung und Politik habe zu einer wertvollen Erweiterung der Perspektive auf die deutschlandweite maritime Branche beigetragen. Insbesondere das enorme Innovationspotenzial, die gute Vernetzung und die Kooperationsbereitschaft, auch über Branchengrenzen hinweg hätten ihn sehr beeindruckt.

Für seine Arbeit an der Universität Rostock hat Sprenger große Pläne. „Ich möchte den Lehrstuhl für Schiffbau in seiner Attraktivität und Sichtbarkeit steigern und die nächsten Generationen von Studierenden und Forschenden für uns begeistern“. Neben dem Ausbau der Forschungstätigkeiten betreffe dies den Masterstudiengang Schiffs- und Meerestechnik, den er gemeinsam mit seinen Kollegen zu einem internationalen, englischsprachigen Masterstudiengang umbauen möchte. Insbesondere sollen die Studierenden das nötige Rüstzeug erhalten, um als zukünftige Fachkräfte zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen in der Branche beitragen zu können. Zentrales Thema neben der Nachhaltigkeit sei die Digitalisierung und Automatisierung in Schiffbau und Schifffahrt. Aus dem Lehrstuhl Schiffbau hervorgegangen ist zum Beispiel aktuell das Startup Naval Architect, das mittels einer browser-basierten Cloud-Plattform Informationen zusammenführen und die Akteure im Schiffbau vernetzen will, um teure Planungsfehler in der frühen Entwurfsphase zu vermeiden.

„Die Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik arbeitet aktiv an den Zukunftsthemen“, unterstreicht Florian Sprenger.
„Kooperation macht stark“, betont er. Deshalb setzt er auf die Zusammenarbeit innerhalb der Universität, aber auch branchenübergreifend regional und international. „Auch wir Schiffbauer können und müssen von anderen lernen“. Florian Sprenger ist überzeugt: „Es zeichen sich große Chancen in der maritimen Branche ab, die sich momentan im Umbruch befindet – besonders auch für Studierende und künftige Fachkräfte“. Um diese weiterhin gut ausbilden zu können, seien an der Rostocker Fakultät jedoch dringend Investitionen in die Gebäudestrukturen und neue experimentelle Anlagen notwendig. Text: Wolfgang Thiel

 

Kontakt:
Prof. Florian Sprenger
Universität Rostock
Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik
Lehrstuhl Schiffbau
Tel: 0381/ 498 9270
florian.sprengeruni-rostockde

 

 


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