Rostocker Physiker erhält renommierten Tomassoni-Preis

Prof. A. Szameit mit den Urkunden zur Verleihung des Tomassni Preises
Prof. A. Szameit (Inst. f. Physik) mit den Urkunden nach Verleihung des Tomassoni Preises (Foto: Francesca Galvagno)

„Licht ist das Werkzeug der Zukunft“, ist sich Alexander Szameit sicher. Der 40-Jährige gebürtige Hallenser leitet seit drei Jahren den Lehrstuhl für Experimentelle Festkörperphysik an der Universität Rostock und hat sein wissenschaftliches Streben der Erforschung des Lichts gewidmet. „Die Menschheit nutzt Licht seit mehreren tausend Jahren, die Wissenschaft ist sich jedoch erst seit etwa 100 Jahren darüber im Klaren, was Licht wirklich ist und zu welch erstaunlichen Dingen es im Stande ist“, so der Wissenschaftler.

„Licht kann weit mehr, als Räume beleuchten“, schmunzelt Szameit. Der Professor gerät ins Schwärmen. Mit Licht sei es beispielsweise möglich, komplizierte Rechnungen mit unglaublicher Geschwindigkeit durchzuführen. Auch könne man mit Licht die elementaren Bausteine des Lebens sichtbar machen. Bald werde es möglich sein, gezielt Moleküle chemisch zu verändern, um neue Medikamente zu entwickeln. „Wir stehen am Anfang eines ‚Jahrhunderts des Lichts‘. Der Einsatz optischer Technologien wird praktisch in jedem Teilbereich des täglichen Lebens seine Anwendungen finden“, ist sich Alexander Szameit sicher.

Im neuen Forschungsgebäude des Rostocker Instituts für Physik arbeitet Szameit an seinen Ideen für diese Zukunft. Die Grundlage seiner Arbeit ist dabei eine neuartige experimentelle Plattform, die er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Reife entwickelt haben: die „photonischen Wellenleitergitter“. Sie erlauben mittels optischer Methoden die experimentelle Simulation verschiedener extremer physikalischer Prozesse, zum Beispiel solcher, die im Inneren von Sternen stattfinden und die bisher im Labor mit keiner anderen experimentellen Methode untersucht werden können. Erst kürzlich gelang es den Forscherinnen und Forschern in Szameits Arbeitsgruppe eine neue Art der verlustlosen Lichtleitung nachzuweisen. Was eine große Bedeutung für die Telekommunikationstechnik habe, so der Physiker.

„Wissenschaft erhellt die Dunkelheit“, ist der Leitspruch des erfolgreichen Forschers und Vaters zweier Kinder. Der Natur Geheimnisse zu entlocken und mit Licht Dinge zu tun, die keiner für möglich gehalten hat, seien für ihn die entscheidenden Gründe, warum er sich der Physik verschrieben habe.

Alexander Szameit hat dazu nicht nur in Deutschland geforscht, sondern auch in Hawaii, Australien, Neuseeland und Israel. Seine Arbeit wurde bereits mehrfach mit Preisen geehrt. So gewann er beispielsweise den Promotionspreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Darüber hinaus ist er der erste deutsche Forscher, der 2014 die Adolph-Lomb-Medaille der „Optical Society of America“ erhielt, die seit mehr als 70 Jahren für Nachwuchswissenschaftler in den optischen Wissenschaften vergeben wird. Nun kommt mit dem Tomassoni-Preis eine weitere, sehr bedeutende Auszeichnung hinzu.

„Diese Auszeichnung ist natürlich eine sehr große Ehre“, freut sich Professor Szameit. „Sie ist jedoch auch eine Aufforderung, nicht stehenzubleiben, sondern mit der gleichen Intensität und Hingabe weiterzuarbeiten wie bisher. Die Forschungsrichtungen, die ich mit meinen Mitarbeitern hier in Rostock verfolge, erzeugen ein großes Echo in der internationalen Gemeinschaft. Es gibt noch sehr viel zu tun“, fügt er hinzu.



Kontakt:
Prof. Dr. Alexander Szameit
Institut für Physik
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät (MNF)
Universität Rostock
Tel.: +49 381 498-6790
alexander.szameit@uni-rostock.de
https://www.optics.physik.uni-rostock.de
 

 

 

 

 

 


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