Universität Rostock und Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde starten Forschungsprojekt gegen Meeresmüll im Mittelmeer

Das Mittelmeer zählt weltweit zu den am meisten verschmutzten Meeren. Laut dem Europäischen Parlament werden täglich etwa 730 Tonnen neuer Müll eingetragen, wobei der überwiegende Teil aus Kunststoffen besteht. Bisher sind sowohl die Überwachung der Einträge sowie die Forschung zu den genauen Auswirkungen und Langzeitfolgen begrenzt. Doch negative Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt der Meere, die menschliche Gesundheit, das Klima und die Ökonomie sind bereits erwiesen.

Die der Mena-Region angehörigen Länder Ägypten, Algerien, Marokko und Tunesien haben ein sehr hohes Plastikmüllaufkommen. Zusätzlich zur lokalen Abfallerzeugung spielt das Abfallaufkommen durch den Tourismussektor eine entscheidende Rolle. Ein Konsortium aus zehn verschiedenen Institutionen aus Wissenschaft, Think-Tanks und Unternehmen wird sich im Forschungsvorhaben TouMaLi dieser Herausforderung annehmen. Die in den Projektländern zuständigen Ministerien unterstützen die Arbeiten.Das übergeordnete Projektziel besteht darin, den Anteil der Abfälle aus dem Tourismus in den Zielregionen zu minimieren. Abfälle gilt es möglichst zu vermeiden oder zu recyceln, um die Gesamtmenge an Meeres- und Strandabfällen nachhaltig zu reduzieren.

Gegenstand des Projektes ist daher die Entwicklung eines Bewertungssystems der Meeresmüllverschmutzung auf Grundlage der Überwachung von Strandmüll sowie die Bewertung der momentanen Abfallentsorgung. Ein weiterer Teil besteht in der Analyse, Umsetzung und Überwachung von rechtlichen, organisatorischen, finanziellen und technischen Lösungen sowie Maßnahmen mit lokalen, regionalen und nationalen Akteuren. Zudem nimmt die Sensibilisierung für das Thema eine wichtige Rolle ein, um eine langfristige, sich selbst tragende Überwachung durch lokale Akteure zu erreichen.

Die Umsetzung konzentriert sich auf ausgewiesene Pilotregionen in den Projektländern, die nach Projektende vorbildhaft für eine nationale Umsetzung werden sollen.


Kontakt:
Prof. Dr. mont. Michael Nelles
Universität Rostock
Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät
Lehrstuhl Abfall- und Stoffstromwirtschaft
Tel.: +49 381 498-3400
michael.nellesuni-rostockde 

PD Dr.-Ing. habil. Abdallah Nassour
Universität Rostock
Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät 
Lehrstuhl Abfall- und Stoffstromwirtschaft
Tel.: +49 381 498 340
abdallah.nassouruni-rostockde 

Prof. Dr. Gerald Schernewski
Head of the Coastal & Marine Management Group
Leibniz-Institute for Baltic Sea Research (IOW)
Tel.: +49 381 5197207
gerald.schernewskiio-warnemuendede


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