Dieser Award wird jährlich für das beste Paper ausgelobt, das in jedem der technischen Journale von IMarEST (Institute of Marine Engineering, Science & Technology, England & Wales) veröffentlicht wurde. Der Artikel erhielt die Auszeichnung sowohl aufgrund seiner inhaltlichen Originalität als Darstellung jüngster und zukunftsweisender Entwicklungen in der maritimen Branche als auch seiner technisch präzisen Qualität.
Der Beitrag untersucht, wie der Kraftstoffverbrauch beim Manövrieren von Schiffen reduziert werden kann. Dabei stehen konventionelle Schiffe im Fokus, die mit herkömmlicher Antriebstechnik ausgestattet sind und heute den Hauptanteil der weltweiten Flotte ausmachen. Die Entwicklungen setzen auf eine Unterstützung der Offiziere bei der Schiffsführung. Durch Assistenzsysteme wird die bestmögliche Strategie gefunden, ein Manöver von A nach B unter den aktuellen Wetterbedingungen effizient und sicher durchzuführen. Dabei werden die Messwerte aller Schiffsprozesse einbezogen, die auch auf der Brücke angezeigt werden. Wie bei einem Navigationssystem für Autos kann der Schiffsführer dem fertigen Plan bei einer manuellen Steuerung folgen oder das Manöver wird automatisch ausgeführt, indem der Kapitän auf das Automationssystem umschaltet, das dann das Schiff führt. Im Assistenzsystem kann der wachhabende Offizier verfolgen, ob der Plan eingehalten wird. Der Ansatz trägt einerseits dem wachsenden Fachkräftemangel in der maritimen Brache Rechnung und andererseits der Forderung nach Senkung von Energieverbrauch und Emissionen gerade beim Manövrieren in Küstennähe und im Hafen.
Für die gewürdigte Publikation zeichnen zum einen die Regelungstechniker der Universität Rostock verantwortlich, die das Automationssystem entwickelt haben, aber zum anderen auch die Ingenieure aus dem In-Institut ISSIMS (Institut für Innovative Schiffs-Simulation und Maritime Systeme) der Hochschule Wismar, die mit ihrem nautischen Expertenwissen das Assistenzsystem entworfen und aufgebaut haben. Ohne die enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen wäre diese innovative Lösung für eine sauberere und zukunftsweisende Schifffahrt nicht realisierbar gewesen. Das Wissenschaftlerteam hatte und hat zudem die Gelegenheit, die Entwicklungen unter realen Bedingungen zu testen und zu optimieren. Dankenswerterweise ermöglichen ihnen das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) und die Crew des 52 Meter langen Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffs DENEB die praktischen Arbeiten, wofür die Wissenschaftler sowohl dem BSH als auch der Crew sehr dankbar sind.
Die Überreichung des Preises erfolgt während eines Gala-Dinners am 25. April 2024 in London. Hauptredner wird der Schauspieler Mark Williams sein.
Kontakt:
Dr.-Ing. Agnes Schubert
Universität Rostock
Institut für Automatisierungstechnik
Tel.: +49 381 498-7728
agnes.schubertuni-rostockde