Diccionario del Español Medieval electrónico (DEMel) – Umfangreiche Datenbank zum Wortschatz des mittelalterlichen Spanisch ist online

Zettelkästen, in denen die digitalisierten Karteikarten aufbewahrt werden. (Foto: Universität Rostock/Caroline Müller).
Zettelkästen, in denen die digitalisierten Karteikarten aufbewahrt werden. (Foto: Universität Rostock/Caroline Müller).
Screenshot der Startseite der Online-Datenbank zum Wortschatz des mittelalterlichen Spanisch.
Screenshot der Startseite der Online-Datenbank zum Wortschatz des mittelalterlichen Spanisch.
Beispielseite der Online-Datenbank zum Wortschatz des mittelalterlichen Spanisch.
Beispielseite der Online-Datenbank zum Wortschatz des mittelalterlichen Spanisch.

Für das Belegarchiv wurden spanische Textdokumente des 10. bis beginnenden 15. Jahrhunderts ausgewertet, die in der Heidelberger DEM-Forschungsstelle gesammelt worden sind. Das Textkorpus umfasst neben schöngeistigen, mittelalterlichen Literaturwerken, viele juristische Texte und Übersetzungen arabischer Fachtexte ins Spanische (u. a. zur Astronomie, Mineralogie, Human- und Veterinärmedizin, Pharmazie, Botanik und Landwirtschaft). Eine zweite wichtige Gruppe der Übersetzungsliteratur bilden die Bibelübertragungen. Die thematische Fächerung ermöglicht, bisher nicht erfasste Bestandteile des mittelalterlichen Wortschatzes zu beschreiben. Daher dienen das DEM-Archiv und damit die DEMel-Datenbank sowohl für Hispanistinnen und Hispanisten, aber auch für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anderer Fachgebiete (z. B. Arabistik, Judaistik, Kulturgeschichte, Theologie) als eine wertvolle Informationsquelle. „Mit der Schließung des Heidelberger Projektes im Jahr 2007 drohte der Verlust dieses herausragenden Archivs und der darin gebündelten jahrzehntelangen Forschungstätigkeit. Dank der Digitalisierung im Rahmen des von der DFG geförderten DEMel-Projekts konnten die äußerst wertvollen und in ihrem Umfang einzigartigen Daten des DEM-Archivs, das in der Universitätsbibliothek Rostock aufbewahrt wird, gerettet werden und stehen nun der Wissenschaftsgemeinschaft vollständig, online und frei zugänglich zur Verfügung“, freut sich Projektleiter Professor Rafael Arnold von der Universität Rostock.

Seit 2016 förderte die Deutsche Forschungsgemeinschaft die „Digitalisierung und Erschließung“ des Belegarchivs im Rahmen des Projektes DEMel, das bis 2020 unter der Leitung von Professor Rafael Arnold, Professorin Jutta Langenbacher-Liebgott (Universität Paderborn), Robert Zepf, M.St. (Universitätsbibliothek Rostock; bis August/2019) und Karsten Labahn, M.A. (Universitätsbibliothek Rostock; seit Oktober/2019) stand. Aktuell wird das Projekt unter der Leitung von Professor Rafael Arnold und Karsten Labahn mit der Koordinatorin Caroline Müller und dem IT-Mitarbeiter Robert Stephan an der Universität Rostock mit DFG-Förderung bis Oktober 2022 optimiert und weiterentwickelt.

Im Rahmen der Digitalisierung wurden 865.000 Karteikarten („Fichas“) gescannt – darunter rund 700.000 Belegkarten, auf denen die mittelalterlichen Wortformen mit ihrem jeweiligen Verwendungszusammenhang, der Quelle und ihrer Datierung sowie z. B. grammatischen, semantischen und etymologischen Informationen notiert sind. Für die „Erschließung“ wurde eine Datenbankstruktur konzipiert, in die viele der auf den Karteikarten enthaltenen Informationen (Lemma, dokumentierte Wortform, Quelle und Datierung) mit Hilfe einer eigens entwickelten Erfassungsanwendung manuell eingegeben wurden. Diese Aufgabe wurde hauptsächlich von zwei Dutzend Studierenden ausgeführt, die so einen Einblick in wissenschaftliches Arbeiten bekommen haben. Parallel dazu wurde durch Robert Stephan eine webbasierte Nutzeroberfläche für das DEMel-Portal entwickelt, das auf Deutsch und Spanisch zur Verfügung steht.

Nun können Nutzerinnen und Nutzer das Belegmaterial mittels einer Reihe von Such- und Filterfunktionen den individuellen Forschungsfragen entsprechend strukturiert, vollständig und komfortabel auswerten. Außerdem gewährt der „Digitalisierte Zettelkasten“, der auch nicht in die Datenbank aufgenommenes Material enthält, einen Einblick in die ursprüngliche physische Organisation des Belegarchivs des DEM, das man auf diese Weise ‚durchblättern‘ kann.

Zur Datenbank

Kontakt:
Prof. Dr. Rafael Arnold / Caroline Müller
Universität Rostock
Institut für Romanistik
Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft

Karsten Labahn
Universität Rostock
Universitätsbibliothek
dem.electronicouni-rostockde


Zurück zu allen Meldungen