Neue Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung ROCINI. Universität Rostock etabliert interdisziplinäres Zentrum für Implantatforschung

Eröffnungsrede, Prof. Dr.-Ing. habil. Christian Haubelt, Sprecher von ROCINI. (Foto: Universität Rostock)
Auftaktveranstaltung der Zentralen Wissenschaftliche Einrichtung ROCINI am 7. Mai 2025. (Foto: Universität Rostock)

„ROCINI arbeitet lehrstuhl- und fakultätsübergreifend“, sagte er. Die zu erforschenden Implantate sollen unter anderem zur Regeneration von geschädigtem Knochen- und Knorpelgewebe sowie zur Therapie von Parkinson-Erkrankungen und Dystonien eingesetzt werden. Der Bedarf an modernen Implantaten steigt stetig – nicht zuletzt aufgrund der alternden Bevölkerung. 

„Die enge Zusammenarbeit von Spezialistinnen und Spezialisten aus den Ingenieurwissenschaften, den mathematisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen und der Medizin ist eine Rostocker Stärke, die zu neuen Lösungen für die Behandlung von Patientinnen und Patienten führen wird“, betonte die Prorektorin der Universität Rostock, Prof. Dr. Nicole Wrage-Mönnig. Dies komme auch der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus zu Gute.

Die Implantatforschung an der Universität Rostock wurde maßgeblich durch das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Graduiertenkolleg 1505 welisa sowie den daran anschließenden Sonderforschungsbereich (SFB) 1270 ELAINE vorangetrieben. Der SFB 1270 ELAINE befindet sich aktuell in seiner zweiten Förderperiode und wurde bislang mit mehr als 25,6 Millionen Euro gefördert.

„Ich freue mich besonders, dass ROCINI nun als Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung fest verankert ist“, sagte die Sprecherin des SFB 1270 ELAINE und bisherige Sprecherin von ROCINI, Prof. Dr. Ursula van Rienen. ROCINI steht nicht nur für die wissenschaftliche Weiterentwicklung der Implantatforschung im muskuloskelettalen und neurologischen Bereich, sondern auch für deren gesellschaftlichen Mehrwert: für eine bessere medizinische Versorgung, eine moderne wissenschaftliche Ausbildung sowie nachhaltige Strukturen.

Durch die Vorstellung der verschiedenen Teilbereiche von ROCINI in der interdisziplinären Implantatforschung wurde das enorme Vernetzungspotential sowie das breite Spektrum momentaner und künftiger Forschungsfragen offensichtlich. Einen besonderen Schwerpunkt bildete dabei der Fachvortrag von Prof. Dr. Thorsten Buzug vom Institut für Medizintechnik der Universität zu Lübeck und Fraunhofer IMTE in Lübeck zu innovativen Materialien, insbesondere zu magnetischen Nanopartikeln. Diese finden unter anderem in der bildgebenden Diagnostik eine technische Anwendung.

Auch das 2024 gestartete DFG-Graduiertenkolleg 2901 SYLOBIO sowie das neue EU-Projekt SmILE (Smart Implants for Life Enrichment), an denen mehrere ROCINI-Forscherinnen und Forscher beteiligt sind, befassen sich intensiv mit der Implantatforschung, erläuterte Haubelt. Mit ROCINI sei nun die universitäre Struktur vorhanden, in der sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch besser untereinander aber auch darüber hinaus mit weiteren Kooperationspartnern außerhalb der Universität Rostock vernetzen können, ergänzte Prof. Dr. Rainer Bader, stellvertretender Sprecher von ROCINI. Ziel ist es weitere wegweisende Vorhaben auf dem Gebiet der Implantatforschung in Rostock anzusiedeln.

Kontakt: 
Prof. Dr.-Ing. Christian Haubelt
Institut für Angewandte Mikroelektronik und Datentechnik; Sprecher ROCINI
Tel.: +49 381 498 7280
E-Mail: christian.haubeltuni-rostockde

Prof. Dr. Rainer Bader
Orthopädische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Rostock, stellvertretender Sprecher ROCINI 
Tel.: +49 381 494 9337
E-Mail: rainer.badermed.uni-rostockde

Tanita Schumann-Tanger
Koordinatorin ROCINI
Tel. +49 381 498 7077
E-Mail: tanita.schumann-tangeruni-rostockde

 


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