Renommierte Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftler geht nach Rostock

Nachwuchswissenschaftlerin Kathrin Jäger (2. v. l.) erhielt den renommierten Ivar-Trautschold-Nachwuchs-Förderpreis. (Bildquelle: Th. Hauss/DGKL)

Ein Gen, das an den Enden der Chromosomen liegt und dort vor der Entstehung von Tumoren schützt und damit lebensverlängernd wirkt: Für diese Forschungsarbeit ist Kathrin Jäger vom Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin der Unimedizin Rostock ausgezeichnet worden. Sie erhielt den renommierten Ivar-Trautschold-Nachwuchs-Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL). Das Team um die wissenschaftliche Mitarbeiterin Kathrin Jäger und Institutsdirektor Prof. Dr. Michael Walter hatte ein Gen identifiziert, welches als sogenanntes Supressor-Gen fungiert. Das bedeutet, es schützt vor der Bildung von Tumoren. „Dieses Gen ist in Hautzellen ausschließlich bei kurzen Telomeren, also folglich bei gealterten Organismen und Zellen, durch Umlagerung der Chromosomenstruktur aktiv“, sagt Jäger. Diese Befunde zeigen, dass bereits lange vor dem Zellzyklusstopp eine Anpassung an den Alterungsprozess möglich ist.

Die Wissenschaftler forschen an den sogenannten Telomer-Positions-Effekten für replikative Alterungsprozesse. Dabei nehmen sie DNA-Stränge unter die Lupe. Mit jeder Zellteilung verkürzen sich die Schutzkappen von Chromosomen, die sogenannten Telomere. Warum dies nur beim Menschen und einigen anderen langlebigen Spezies der Fall ist, ist nicht bekannt. Da Zellen sich bei sehr kurzen Telomeren nicht mehr teilen, besagt eine Hypothese, dass durch den dadurch verursachten Zellzyklusstopp große, langlebige Spezies vor Krebs geschützt werden.
Kathrin Jäger ist seit 2018 am Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin der Universitätsmedizin Rostock im Rahmen ihrer Ausbildung zur Klinischen Chemikerin tätig. Bei der Jahrestagung der DGKL 2023 in Mannheim nahm sie die Auszeichnung von DGKL-Präsident Prof. Dr. Harald Renz entgegen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Ivar-Trautschold-Nachwuchsförderpreis - Ein Förderpreis für junge Nachwuchswissenschaftler

Für Nachwuchwissenschaftler, die hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Klinischen Chemie und Pathobiochemie erbracht haben, vergibt die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e. V. den Ivar-Trautschold-Nachwuchsförderpreis. Der Preis wird gestiftet von Sonic Healthcare Germany GmbH & Co. KG.

Es werden Arbeiten berücksichtigt, die nicht älter als zwei Jahre sind. Bewerben können sich Wissenschaftler bis zur Vollendung des 36. Lebensjahres.
 

Ansprechpartner für die Presse:
Universitätsmedizin Rostock, Stefan Menzel, Tel.: +49 (0) 151 17 16 85 53, stefan.menzelmed.uni-rostockde


Zurück zu allen Meldungen