Auftakttreffen zum Projekt Alg4Nut: Erforschung von Algen in der Wiederkäuerfütterung

Kick-off-Treffen zum Projekt Alg4Nut am 24. Juni (Foto: ITMZ, Universität Rostock).

Ziel des interdisziplinären Projekts ist, die Eignung von Makroalgen in der Rinderfütterung zu prüfen, um sowohl gesundheitsfördernde als auch umweltverbessernde Effekte zu erforschen. Dabei steht die Funktion der Mikroorganismen aus dem Verdauungstrakt der Wiederkäuer im Mittelpunkt. Der Forschungsverbund untersucht mögliche Effekte von Algen-Zuckerverbindungen, sogenannten Polysacchariden, bei der Verwendung als Futtermittel bei Rindern.

Konkret soll herausgefunden werden, inwieweit Algen den problematischen Methanausstoß von Wiederkäuern verringern können. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist, wie die aus den Algen freigesetzten Inhaltsstoffe entzündungshemmend wirken und somit den empfindlichen gesundheitlichen Zustand von Kühen vor und nach der Kalbung verbessern können. Dafür wird das Futter von Milchkühen des Forschungsinstituts für Nutztierbiologe Dummerstorf mit 5–10% Ostseealgen versetzt, sodass deren Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere untersucht werden kann. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie werden außerdem Anbautechniken für Grün- und Rotalgen an regionalen Standorten der Ostsee untersucht.

Der Verbundkoordinator Professor Mirko Basen und die Abteilung Mikrobiologie des Instituts für Biowissenschaften an der Universität Rostock befassen sich vor allem mit dem mikrobiologischen Abbau von Kohlenhydratketten aus Algen im Verdauungstrakt der Tiere und der Erforschung biochemischer Stoffwechselwege. Untersucht wird, wie Algen in der Verdauung verwertet werden und welche Enzyme notwendig sind, um ihre speziellen Zucker zu verarbeiten. Währenddessen arbeitet Junior-Professor Klaus Herburger von der Abteilung Algenzellbiologie an der molekularen Charakterisierung der Algenzucker. Zu diesem Zweck sollen Ableger von in der Ostsee angesiedelten Algen erfasst und auf ihre Kultivierbarkeit in experimentellen Algenfarmen geprüft werden.

Neben der Universität Rostock und dem Forschungsinstitut für Nutztierbiologie werden die Universität Greifswald, die Hochschule Neubrandenburg und die Universitätsmedizin Rostock im Rahmen des Projekts kooperieren. Professor Basen, der das Projekt im Team mit Professorin Lisa Bachmann von der Hochschule Neubrandenburg und Professor Thomas Schweder von der Universität Greifswald leitet, freut sich auf die kollegiale Zusammenarbeit. „Das Team ist super“, sagt er. „Ich hoffe, dass das Projekt nicht nur wertvolle wissenschaftliche Ergebnisse hervorbringt, sondern auch neue Wege für die Bioökonomie innerhalb von Mecklenburg-Vorpommern eröffnet.“

Alg4Nut wird im Rahmen der Initiative zur anwendungsorientierten Exzellenzforschung in Mecklenburg-Vorpommern aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) innerhalb des Programms 2021 bis 2027 gefördert.

Weitere Informationen zum Projekt der Partner:
Universität Rostock 
Universität Greifswald
Forschungsinstitut für Nutztierbiologie
Hochschule Neubrandenburg
Universitätsmedizin Rostock

Kontakt:
Prof. Dr. Mirko Basen
Abteilung Mikrobiologie
Institut für Biowissenschaften
Universität Rostock
Telefon: +49 381 498-6150
E-Mail: mikrobiologieuni-rostockde


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