Bundesforschungsministerin würdigt Durchbruchtechnologie von Medizintechnik in Warnemünde

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek war im Institut für ImplantatTechnologie und Biomaterialien zu Gast. (Foto: Holger Martens).
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek war im Institut für ImplantatTechnologie und Biomaterialien zu Gast. (Foto: Holger Martens).
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Professor Klaus-Peter Schmitz. (Foto: Holger Martens).
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Professor Klaus-Peter Schmitz. (Foto: Holger Martens).

Technik hilft heilen. Aber: Medizinprodukte müssen strengste Auflagen erfüllen, bevor sie im menschlichen Körper zum Einsatz kommen. Mit dem Herzklappenprüfstand des Institutes werden Herzklappen unter realitätsnahen Bedingungen zuverlässiger geprüft als bisher. Zudem ermöglicht dies die schnellere Entwicklung nächster Implatatgenerationen und deren klinische Erprobung. Professor Alper Öner, Clinical Director am IIB e.V. und leitender Arzt der Kardiologie an der Universitätsmedizin Rostock, erläuterte der Ministerin die klinische Bedeutung von Implantaten für strukturelle Herzerkrankungen, wie beispielsweise Herzklappen, und sprach über die international anerkannte Qualität des gemeinsam mit der BIOTRONIK/CORTRONIK entwickelten Koronarstents ORSIRO, der in großen Stückzahlen in Warnemünde für den Weltmarkt gefertigt wird.

„In unserem überwiegend jungen Team ist eine gute Stimmung“, sagt Professor Klaus-Peter Schmitz. Auf internationalen Kongressen wie beispielsweise in Paris oder Amerika messen die Warnemünder Forscher sich mit den großen Medizinherstellern der Welt und schneiden bestens ab. Damit das auch so bleibt, wurde jetzt am Institut das Zentrum zur Entwicklung von Medizinprodukten und Translation gegründet. Doktorandin Finja Borowski erklärt der Ministerin die Funktionalität einer besonderen Herzklappe. „Was hier geleistet wird, ist ideal. Besser geht es nicht“, ist Bundesforschungsministerin Anja Karliczek beeindruckt. Auch die Entwicklung eines Eileiterstents zur Therapie proximaler Tubenverschlüsse als eine Hauptursache unerfüllten Kinderwunsches, der gemeinsam mit der Universitätsfrauenklinik Greifswald entstand, beeindruckt die Ministerin.

„Medizintechnik muss in die Klinik“ – so der Leitspruch von Professor Schmitz. Um diesen Prozess weiter zu befördern, wurde eben das Zentrum zur Entwicklung von Medizinprodukten und Translation am IIB e.V., An-Institut der Universität Rostock und außeruniversitäres Forschungsinstitut, gegründet. Professor Schmitz erklärte der Ministerin, dass die vom BMBF geförderten Projekte REMEDIS und RESPONSE wesentlich zum Aufbau eines Medizintechnik-Clusters in Rostock-Warnemünde beigetragen hätten. Diese Projekte, getragen vom Institut für Biomedizinische Technik der Universitätsmedizin Rostock (Professor Niels Grabow) und dem Institut für ImplantatTechnologie und Biomaterialien e.V. (Professor Klaus-Peter Schmitz), haben ganz wesentlich die Medizintechnik in der Region aber auch in Deutschland vorangebracht, auch in enger Zusammenarbeit mit den Standorten  Greifswald, der Medizinische Hochschule  Hannover und der Biotronik. „Die Medizintechnik ist für die regionale Wirtschaft von außerordentlicher Bedeutung und die Translation von Innovationen in die Unternehmen sowie in die klinische Anwendung stellt eine erhebliche Herausforderung dar“, betont Andrea Bock, Geschäftsführerin des IIB e.V. und Sprecherin des aktuellen BMBF-Projektes HeartAmWind – Bündnis für innovative Gesundheitswirtschaft im Rahmen des Programms „WIR! - Wandel durch Innovation in der Region“. Neben der Förderung durch den Bund ist insbesondere die Förderung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern von großer Bedeutung für das regionale Medizintechnik Netzwerk.

Das neugegründete Zentrum zur Entwicklung von Medizinprodukten und Translation am IIB hat sich zum Ziel gesetzt, Medizintechnikunternehmen in der Region, aber auch in Deutschland besonders bei Zulassungsprozessen zu unterstützen. Der IIB e.V. kann dabei beispielsweise auf ein akkreditiertes Prüflabor für Medizinprodukte verweisen. „Insbesondere die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, dass die Sicherung der Gesundheitsversorgung in Deutschland nur durch eine starke Medizintechnikindustrie in Deutschland möglich ist“, macht Professor Schmitz klar. Als Leiter des Zentrums zur Entwicklung von Medizinprodukten und Translation am IIB e.V. wurde Dr. Sebastian Kaule ernannt, der über die Prüfung von Herzklappen promoviert hat und bereits das Medical-Device-Regulation Zentrum (MDR) in MV leitet. Text: Wolfgang Thiel

Kontakt:
Prof. Klaus-Peter Schmitz
Andrea Bock
Institut für ImplantatTechnologie und Biomaterialien e.V.
Rostock-Warnemünde
Tel.: +49 381-54345 601
andrea.bockiib-evde
http://www.iib-ev.de

 


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