Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Rostocker Physikochemikerin

Physikochemikerin Dr. Anne Strate hat von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine eigene Stelle bekommen. (Foto: Universität Rostock/Julia Tetzke).
Physikochemikerin Dr. Anne Strate hat von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine eigene Stelle bekommen. (Foto: Universität Rostock/Julia Tetzke).

„Durch eine Kombination aus der Synthese von Modellverbindungen, NMR-Relaxationsexperimenten und Molekulardynamischen Simulationen sollen Relaxationsmodelle überprüft und weiterentwickelt werden“, skizziert Anne Strate. Die junge Forscherin hat dabei genau wie bei ihrem regelmäßigen Joggingprogramm einen langen Atem. „Was oft wie böhmische Dörfer erscheint, ist aus dem Alltagsleben bekannt“, sagt sie und erklärt: „Relaxationszeiten seien die Grundlage in der Magnetresonanztomographie (MRT), die heute zur Routinediagnostik in der Medizin gehört. Der manchmal nötige Einsatz von Kontrastmitteln zielt darauf ab, Relaxationszeiten in krankhaftem Gewebe zu verringern, um so kontrastreiche Bilder zu erhalten und den Medizinern die Diagnose zu erleichtern.“ An der Universität Rostock wird diese Methode auch in der Arbeitsgruppe von Professor Sven Grundmann aus der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik vielfältig zum Studium der Fluiddynamik eingesetzt. Das Ziel von Anne Strates Forschung ist nun ein besseres Verständnis der Relaxationsphänomene und Relaxationsmodelle. „Diese Erkenntnisse erlauben möglicherweise ein gezieltes Design von Kontrastmitteln.“

Zur Verfügung steht ihr für diese Untersuchungen unter anderem ein sogenanntes Field-Cycling-Relaxometer. Das eine halbe Million Euro teure Gerät steht im Forschungsbau des Departments Life, Light and Matter der Universität Rostock, wo Anne Strate aktuell aktiv ist. Wie ihr Mentor, Professor Ralf Ludwig, hofft sie darauf, Anfang des nächsten Jahres in den Erweiterungsbau Chemie gegenüber einziehen zu können. „Bewilligte Mittel sind schön. Nun aber müssen wir liefern. Das können wir nur mit besten Voraussetzungen, die wir im Chemieneubau vorfinden werden“, betont die junge Frau, die in ihrer wenigen Freizeit gerne für ihre beiden Kinder näht. Das letzte Projekt war die Schultüte ihrer 7-jährigen Tochter. „Die Förderung gibt mir noch einmal einen richtigen Schub für meine Forschung“, freut sich Anne Strate, die an der Universität Rostock studiert und promoviert hat. „Hoffentlich können wir uns bald wieder persönlich treffen, denn Forschung lebt vom wissenschaftlichen Austausch und der persönlichen Begegnung auf Workshops und Konferenzen“, betont sie mit Blick auf die Pandemie.

Hilfe bei der erfolgreichen Einwerbung des DFG-Projekts erhielt sie auch durch das Professorinnenprogramm für einen kurzen Forschungsaufenthalt an der Yale Universität und das Programm „KarriereWegeMentoring Wissenschaft“ zur Begleitung des Karrierewegs junger Forscherinnen der Universität Rostock. „Die Idealvorstellung der wissenschaftlichen Laufbahn ist es, nach der Promotion an einem eigenen Thema arbeiten zu können und die Fachgutachterinnen und -gutachter der DFG von dieser Idee so zu überzeugen, dass die Finanzierung dieser Forschungsidee gestellt wird“, betont Professorin Meike Klettke, Prorektorin für Internationales, Gleichstellung und Vielfaltsmanagement der Universität Rostock. Das sei Anne State gelungen. „Ich gratuliere ihr sehr zu diesem Erfolg und wünsche, dass ihre Arbeiten in den nächsten drei Jahren den Grundstein für eine langfristige wissenschaftliche Perspektive legen werden.“

Professor Ralf Ludwig aus der Physikalischen Chemie sagt: „Die Pandemie macht es allen schwerer, die in Forschung und Lehre aktiv sind. Besonders betroffen sind aber die jungen Wissenschaftlerinnen mit Familie, bei denen in der Regel Homeoffice und Homeschooling hängen bleiben.” Anne Strate: „Ich bin froh, dass die DFG junge Karrieren in vielfältiger Weise fördert.“  Insbesondere sei sie auch ihrem Mann und den Großeltern dankbar, die oft hilfreich zur Seite stehen.  Text: Wolfgang Thiel

 

Kontakt:
Dr. Anne Strate
Universität Rostock
Institut für Chemie
Physikalische und Theoretische Chemie
Tel.: +49 381 498-8980
anne.strateuni-rostockde

 

 


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