Doktorandin bereitet Studierende auf ihr Leben in der Wissenschaft vor

Lara Prelle sagt: „Studierende müssen auf ihr Leben in der Wissenschaft und den Laboralltag vorbereitet werden“.
Lara Prelle sagt: „Studierende müssen auf ihr Leben in der Wissenschaft und den Laboralltag vorbereitet werden“.
Simon Müller weiß die engmaschige Betreuung und das permanente Feedback während der Laborarbeit als auch beim Schreibprozess an der Universität Rostock zu schätzen. (Fotos: Universität Rostock/Julia Tetzke/privat).
Simon Müller weiß die engmaschige Betreuung und das permanente Feedback während der Laborarbeit als auch beim Schreibprozess an der Universität Rostock zu schätzen. (Fotos: Universität Rostock/Julia Tetzke/privat).

Initiatorin dieses besonderen Präsenzunterrichtes ist eine junge Doktorandin. Die 28-jährige Lara Prelle, die in Oldenburg Biologie studierte und an der Universität Rostock ihren Master in Meeresbiologie absolvierte, betreut die Studenten maßgeblich. Ihre Motivation erklärt die junge Frau so: „Studierende müssen auf ihr Leben in der Wissenschaft und den Laboralltag vorbereitet werden“. Das habe sie selbst erfahren und zu schätzen gewusst.

Das Labor-Praktikum sei kein Selbstzweck, sondern eingebunden in das große Forschungsprojekt Baltic Transcoast, ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes interdisziplinäres Graduiertenkolleg. Die Rostocker Wissenschaftler aus verschiedenen Fakultäten ergründen die Folgen des Meeresspiegelanstieges und die Folgen für Flachküsten. Dies erfolgt am Beispiel des Hüttelmoors, nordöstlich von Rostock, wo es mit der Ostsee interagiert.

Konkret haben die Studenten Mikroalgen im wahrsten Sinne des Wortes unter die Lupe genommen und ihre Toleranzen in Bezug auf Temperatur und Salzgehalt untersucht. Das Ergebnis: Diese Kleinstlebewesen weisen eine große Toleranz auf. „Man wusste zwar, dass sie gut angepasst sind, aber wie sie sich im Moor beispielsweise nach einem sturmbedingten Salzwassereinbruch verhalten, war bislang unbekannt“, sagt Lara Prelle. Das Praktikum helfe Studenten, sich intensiv mit anspruchsvollen Forschungsmethoden auseinanderzusetzen und sich auf den Laboralltag vorzubereiten. „Das praktische Arbeiten ist in der Wissenschaft sehr wichtig“, unterstreicht die Biologin.

Das Praktikum hat übrigens dazu geführt, dass beispielsweise Simon Müller sich entschieden hat, in der Arbeitsgruppe Angewandte Ökologie und Phykologie des Instituts für Biowissenschaften der Universität Rostock seine Masterarbeit zu schreiben. Für den 29-Jährigen kam das Praktikum zu einer Zeit, betont er, „in der unsere regulären Praktika des Meeresbiologie-Studiums wegen Corona abgesagt wurden.“ Das wären zwei Wochen auf Helgoland und eine Woche auf Sylt gewesen. Die Enttäuschung sei im ersten Moment riesig gewesen. „Als dann das Angebot kam, ein Sonderpraktikum zu machen, an dem am Ende ein Paper veröffentlicht werden sollte, musste man natürlich nicht lange überlegen“, sagt der Student. „Die engmaschige Betreuung und das permanente Feedback sowohl während der Laborarbeit als auch beim Schreibprozess waren natürlich purer Luxus und daher hat es auch sehr viel Spaß gemacht. Als das Paper dann vor kurzem im viertbesten Journal der Mikrobiologie weltweit veröffentlicht wurde, war man schon ein wenig stolz.“ Die praktische Arbeit im Labor könne man sowieso nicht daheim am PC lernen, resümiert der junge Mann.

Die wissenschaftliche Arbeit erschien kürzlich in Frontiers in Mikrobiology mit Lara Prelle als Erstautorin, und für sie stellt diese Veröffentlichung einen Baustein auf dem Weg zur Promotion dar. Text: Wolfgang Thiel

 

Kontakt:  
Lara Prelle
Universität Rostock
Institut für Biowissenschaften
Angewandte Ökologie und Phykologie
Tel.: +49 381 498-6095
lara.prelle@uni-rostock.de

 


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