Erdbeertag im Botanischen Garten

Professorin Carolin Retzlaff-Fürst und Dr. Dethardt Götze am Erdbeerpfad im Botanischen Garten der Universität Rostock.
Professorin Carolin Retzlaff-Fürst und Dr. Dethardt Götze am Erdbeerpfad im Botanischen Garten der Universität Rostock. (Universität Rostock/Julia Tetzke).
Auch blühende Erdbeeren kann man selbst im August im Botanischen Garten sehen.
Auch blühende Erdbeeren kann man selbst im August im Botanischen Garten sehen (Universität Rostock/ Julia Tetzke).

Am kommenden Sonntag (22.8.) von 11 bis 16 Uhr ist Erdbeertag im Botanischen Garten der Universität Rostock an der Hamburger Straße. Zum ersten Mal. Bereits vor einem Jahr ist hier ein auf etwa 500 Meter angelegter Erdbeerpfad angelegt worden. Dort wachsen an den verschiedenen Stationen fünf von 20 bekannten Wildarten Erdbeeren, 20 von 1.000 Sorten dieser beliebten Frucht wie der Kustos des Botanische Gartens, Dr. Dethardt Götze erklärt. An Infoständen kann man Wissenswertes über die „Erdbeerpolitik“ erfahren. Die Früchte sind längst das ganze Jahr über in den Supermärkten erhältlich. Die Menschen am Erdbeertag zu nachhaltigem Denken anregen, das sei ein Ziel der Veranstaltung, sagt Dr. Götze. Und Professorin Retzlaff-Fürst ergänzt: „Erdbeeren sollten als Saisonobst begriffen werden, das von Mai bis September zur Verfügung steht“. Ein Anliegen, um das es den Organisatoren geht.

Die Erdbeere ist vor mehr als 200 Jahren aus zufälligen Kreuzungen zwischen der kleinfruchtigen amerikanischen Scharlacherdbeere und der großfruchtigen Chileerdbeere entstanden. Weltweit werden 8,3 Millionen Tonnen angebaut, davon 20 Prozent in Europa. Im deutschen Anbau sind Erdbeeren nach Äpfeln die zweitwichtigste Obstart.
Auf der Veranstaltung sollen die verschiedensten Zielgruppen angesprochen werden. Der angehende Biologielehrer Nick Schramm hat für den „Erdbeerpfad“ eine separat verfügbare Actionbound-App entwickelt, die viele Fragen zur Kulturpflanze beantwortet und die eine digitale Multimedia-Rallye durch die einzelnen Stationen für vor allem junge Besucherinnen und Besucher im Botanischen Garten ermöglicht.

„Das Thema steht erstmals bei uns auf der Tagesordnung“, unterstreicht Kustos Dr. Götze. Es gehe dabei weniger um Botanik als vielmehr um wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Aspekte. Nachhaltigkeit und Biodiversität, also Artenvielfalt, das seien auch bei der Erdbeere die Gebote der Stunde. Die Informationen auf den Tafeln sollen zu Diskussionen u. a. zum ökologischen Fußabdruck unterschiedlicher Anbau-Bedingungen sowie das Konsumverhalten der Verbraucher anregen. Eine große Frage dabei: Brauche ich im Dezember und Januar Erdbeeren?
Auch deshalb gibt es einen Infostand der Verbraucherzentrale MV zu Themen der Ernährung, Rezepte-und Pflanzenaustausch, für die Kleinen eine Tombola, Schätzspiele, es kann gemalt und gebastelt werden. Ab 13 Uhr finden Diskussionsrunden statt mit Vertretern der Verbraucherzentrale, Vertretern vom Erdbeerhof Glantz und vom Verein Feldrandkultur.

Um 15 Uhr startet eine Diskussion zum Thema Erdbeere und Gesundheit. Akteure sind unter anderem Robert Dahl von Karls Erdbeerhof und zwei Professoren von der Unimedizin Rostock.
Text: Wolfgang Thiel


Kontakt:
Prof. Dr. Carolin Retzlaff-Fürst
Universität Rostock
Institut für Biowissenschaften
Tel.: +49 381 498-6190
carolin.retzlaff-fuerstuni-rostockde


Dr. Dethardt Götze
Universität Rostock
Institut für Biowissenschaften
Tel. +49 381 498-6255 (direkt) | Tel. +49 381 498-6250 (Sekretariat)
www.garten.uni-rostock.de


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