Meeresbiologin will Geheimnisse der Mikroalgen lüften

Cynthia Medwed erforscht Mikroalgen. Da ist viel Laborarbeit erforderlich. (Foto: Universität Rostock/Julia Tetzke).
Cynthia Medwed erforscht Mikroalgen. Da ist viel Laborarbeit erforderlich. (Foto: Universität Rostock/Julia Tetzke).

Mikroalgen sind mikroskopisch kleine Organismen, die an Land, vor allem in Seen und im Meer vorkommen. „Quasi überall, wo genügend Sonne hinkommt, da sie die zum Leben benötigen“, erklärt die Meeresbiologin. Dort sind sie eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele Meeresbewohner wie Fische und kleine Krebse. „Es sind wahre Alleskönner, die so wichtig sind für den Planeten, da sie den größten Anteil an Sauerstoff produzieren“, betont die junge Forscherin.

Mikroalgen kommen ursprünglich aus dem Meer. Von hier aus gingen sie vor etwa einer halben Milliarde Jahre an Land. Aus ihnen entwickelten sich unsere typischen Landpflanzen, wie wir sie kennen. Wie die Mikroalgen allerdings an Land gekommen sind und welche Tricks sie entwickelt haben, um hier mit Stressfaktoren wie UV-Strahlung oder Wetterschwankungen überleben zu können, „da gibt es noch viel Forschungsbedarf“, sagt die Rostocker Meeresbiologin. Und den wolle sie mit schließen helfen. Ihre Masterarbeit zu diesem Thema hat sie während eines Gastforscheraufenthalts an der Universität Innsbruck geschrieben und in der international renommierten Zeitschrift Protoplasma veröffentlicht.

„Das ist ein Ritterschlag für eine Master-Absolventin“, sagt Professor Ulf Karsten, Leiter der Abteilung Angewandte Ökologie und Phykologie des Instituts für Biowissenschaften an der Universität Rostock. Er ist stolz auf die Absolventin und ihren wissenschaftlichen Erfolg. Der Studiengang Meeresbiologie in Rostock sei international ausgelegt. „Wir ermöglichen vielen Studierenden ihre Masterarbeit an befreundeten nationalen und internationalen Universitäten zu schreiben“, sagt Professor Karsten. Als Beispiele nennt er Neuseeland, Chile, Florida, Niederlande, Irland und Island. „Wir bemühen uns, hochwertige Themen für die Masterarbeiten zu vergeben mit dem Ziel, dass die Ergebnisse in wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht werden.“ Das ermögliche den meisten Absolventen den Beginn einer steilen Karriere, betont der Professor. Cynthia Medwed steht als Beispiel dafür. „Das Studium der Meeresbiologie an der Universität Rostock und die außergewöhnlich gute Betreuung in der AG, hat mir die Chance ermöglicht, jetzt in meiner Heimat, an meinem Traumthema zu arbeiten.“ Sie wird ihre Doktorarbeit am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde schreiben und will herausfinden, wie sich die Cyanobakterien, also die ältesten Mikroalgen, im Volksmund Blaualgen genannt, in den letzten Jahrhunderten an ansteigende Temperaturen der Ostsee angepasst haben und wie sie sich mit weiterem Verlauf des Klimawandels in Zukunft verhalten werden. Text: Wolfgang Thiel

Kontakt:
Cynthia Medwed
Universität Rostock
Institut für Biowissenschaften
Tel.: +49 381 498-6093
cynthia.medwed2@uni-rostock.de

 


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