Rostocks ehemaliger Uni-Rektor erhält Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Professor Günther Wildenhain im Konzilzimmer der Universität Rostock, in dem er einst als Rektor agierte
Professor Günther Wildenhain im Konzilzimmer der Universität Rostock, in dem er einst als Rektor agierte (Foto: Universität Rostock / Julia Tetzke).

Unter dem Motto „Engagement bildet“ würdigt der Bundespräsident zum Tag des Ehrenamts den herausragenden Einsatz in unterschiedlichen Bereichen der Bildung. Die Geehrten kommen aus allen Bundesländern sowie aus den USA. Sie engagieren sich unter anderem in der beruflichen Bildung, für Inklusion und Bildungsgerechtigkeit, in der digitalen Bildung oder für einen höheren Mädchen- und Frauenanteil in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern.

Der 82-jährige Mathematikprofessor Günther Wildenhain hat die heutige Wissenschaftslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern nach 1990 entscheidend mitgeprägt. Zu seinen großen Leistungen zählt, dass er die international so angesehene Rostocker Hochschule für Musik und Theater mitgründete und sich für den Erhalt der Rostocker Zahnklinik erfolgreich einsetzte.

Günter Wildenhain, gebürtiger Sachse, der in Dresden Mathematik studierte, dort promovierte und habilitierte, war seit 1971 Dozent und Professor an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock. Von 1998 bis 2002 war er Rektor der Universität Rostock. Bis heute nimmt er aktiv am Universitätsleben teil, wie der amtierende Rektor Professor Wolfgang Schareck, unterstreicht. „Professor Wildenhain ist bis heute zentraler Akteur des Wissenschafts-Standortes Rostock“. Er agiert jedes Jahr als Juror bei der Vergabe des Jungius-Förderpreises, der für die besten Promotions-Arbeiten an Nachwuchs-Wissenschaftler vergeben wird.

Der Kontakt zu den Studierenden und Nachwuchs-Wissenschaftlern ist dem Mathematiker immer wichtig gewesen. Vielen Studierende sind die Sprechstunden in Erinnerung geblieben, in denen sie nach der Vorlesung Fragen zum behandelten Stoff bei Professor Wildenhain stellen konnten, erinnert sich ein Ehemaliger noch heute. „Für Sorgen und Nöte seiner Studenten hatte er immer ein offenes Ohr und wenn nötig auch einen guten Tipp parat.“ Er saß nie einsam im Elfenbein-Turm, pflegte Kontakte in alle Welt, richtete maßgeblich internationale Tagungen in Rostock aus.

Als Gründungsmitglied des Deutschen Hochschulverbandes Mecklenburg-Vorpommern und ehrenamtlicher Landesvorsitzender hat Günter Wildenhain wissenschaftliche Symposien und eine Vielzahl von politischen Gesprächen organisiert sowie die Verbandsmitglieder in allen wichtigen Fragen der Hochschulpolitik beraten. Der 82-jährige Vater von drei Kindern und sechs Enkeln ist seit 56 Jahren verheiratet. Er gilt bundesweit als viel beachteter Vertreter der Universitäten der neuen Bundesländer und ist seit der Wiedervereinigung das Gesicht der Hochschulpolitik in Mecklenburg-Vorpommern.

„Professor Wildenhain hat seit der staatlichen Einheit Deutschlands die Geschicke und Politik des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) in Mecklenburg-Vorpommern maßgeblich verantwortet. Seine Erfahrung und seine Zeit hat er als ehrenamtlich tätiger Landesverbandsvorsitzender von 1990 bis 1998 und erneut von 2002 bis 2017 in uneigennütziger Weise in den Dienst der Kolleginnen und Kollegen gestellt“, sagt ein Sprecher des Deutschen Hochschulverbandes mit Sitz in Bonn. Ob als Wissenschaftler oder Landesverbandsvorsitzender im DHV, ob als Abteilungsleiter im Kultusministerium während der Erneuerung der Hochschul- und Forschungslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern oder als Rektor der Universität Rostock von 1998 bis 2002, in vielfältigen Funktionen habe Professor Wildenhain dem Land Mecklenburg-Vorpommern in selbstloser und vorbildlicher Weise gedient. „Dabei hat er mit großer Entschiedenheit und in besonderer Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Rostock die innere Einheit der Wissenschaft in Deutschland vorangetrieben“, heißt es vom DHV.

Mehr als 100 Vorträge hielt der Wahl-Rostocker auf wissenschaftlichen Konferenzen und etwa 80 Publikationen, darunter drei Monographien, verfasste er. Seit 1994 ist Professor Wildenhain Mitglied des Präsidiums der Deutschen Mathematiker Vereinigung.

Günter Wildenhain war als Sachverständiger für die Enquete-Kommission „Leben in der DDR, Leben nach 1989 – Aufarbeitung und Versöhnung“ des Landtages Mecklenburg-Vorpommern tätig und fertigte eine Forschungsstudie zur Hochschulpolitik in Mecklenburg-Vorpommern vor dem Hintergrund der Ausgangslage in den drei Nordbezirken der DDR an. Text: Wolfgang Thiel

 

Kontakt:
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