Schon wichtige Erfolge im Sonderforschungsbereich „ELAINE“ der Universität Rostock

Das Bild zeigt die Sprecherin des SFB 1270 ELAINE Prof. Dr. Ursula van Rienen (Foto: privat)
Das Bild zeigt STELLA 3.0 im Größenvergleich mit einer 1-Cent-Münze (Franz Plocksties, Universität Rostock)

Der Sonderforschungsbereich 1270 ELektrisch Aktive ImplaNtatE – „ELAINE“ der Universität Rostock kann im siebten Jahr seit der Einrichtung wichtige Erfolge vorweisen. Die derzeit rund 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hauptsächlich an der Universität beziehungsweise Universitätsmedizin Rostock erforschen unter anderem, wie mit elektrisch aktiven Implantaten Knochen und Knorpel bei Defekten zur Regeneration angeregt werden können. Auch die sogenannte Tiefe Hirnstimulation zur Therapie von Parkinson und Dystonie gehört ins Forschungsportfolio des Sonderforschungsbereichs.

Wie die Sprecherin von „ELAINE“, die Elektrotechnikerin Prof. Ursula van Rienen, sagte, gehört zu den bisherigen Erfolgen unter anderem die Entwicklung der miniaturisierten Stimulationseinheit STELLA. „Diese Einheit in der Größe einer Zwei-Cent-Münze kann von außen mit verschiedenen Stimulationsmustern gesteuert werden“ sagt van Rienen vor einem Parlamentarischen Abend am kommenden Dienstagabend (28. November) im Landtag Mecklenburg-Vorpommern.

STELLA biete Medizinern eine außergewöhnliche Flexibilität bei der Erforschung der Wirkmechanismen der Tiefen Hirnstimulation. „Die wegweisende Systemarchitektur von STELLA hat beeindruckende Ergebnisse in den Bereichen Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und Miniaturisierung erzielt und setzt neue Maßstäbe im Vergleich zu herkömmlichen Ansätzen“, ergänzte Prof. Christian Haubelt vom Institut für Angewandte Mikroelektronik und Datentechnik an der Universität Rostock, der STELLA mitentwickelt hat. Diese Fortschritte könnten die Therapie für neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder Dystonie weiter verbessern

Bedeutend ist laut van Rienen auch die Software OSS DBS zur hochpräzisen Berechnung der Feldverteilung bei der Tiefen Hirnstimulation. Dieses offen zugängliche Programm sei mittlerweile auch Teil der Software Lead-DBS, die an der Berliner Charité entwickelt wurde und an Tausenden Kliniken im Einsatz ist, sagte sie. Zu den Erfolgen zähle unter anderem auch die Weiterentwicklung des 3D-Drucks für Knochenimplantate.

Neben den Fortschritten in der Wissenschaft sei die Grundlagenforschung auch für die Wirtschaft essentiell, sagte van Rienen. Bislang wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG diese Spitzenforschung in der ersten und zweiten Förderperiode mit rund 24 Millionen Euro gefördert. Bei Bewilligung einer dritten Förderperiode bis 2029 kämen „ELAINE“ von der DFG weitere Mittel zugute. Von diesem Geld profitierten unter anderem junge Spitzenforschende, die mit ihren Familien einen wichtigen Teil der Gesellschaft bilden. Das vergleichbar ausgerichtete Graduiertenkolleg 1505 „welisa“ war in den Jahren 2008 bis 2017 mit 7,6 Millionen Euro gefördert worden.

Der SFB 1270 „ELAINE“ ist laut van Rienen von einer großen Interdisziplinarität geprägt. Dort sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Elektrotechnik, Physik, Maschinenbau, Biologie, Informatik, Mathematik, und der Medizin tätig. Neben Rostock sind die Universitäten und Hochschulen in Greifswald, Leipzig, Nürnberg-Erlangen, Mainz sowie in Wismar an „ELAINE“ beteiligt.

 

Kontakt:
Dr. Paula Friedrichs
Gesamtkoordination SFB 1270 ELAINE
Universität Rostock Institut für Allgemeine Elektrotechnik
Tel.: +49 381 498-7082
paula.friedrichs2uni-rostockde

 


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