Spendenaufruf: „Unterstützen Sie Studierende in finanzieller Not!“

Die Corona-Pandemie bringt zahlreiche Studierende in eine finanzielle Notlage. Laut der 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes (DSW) sind 61 Prozent aller Studierenden in Deutschland erwerbstätig und verdienen im Durchschnitt 384 Euro monatlich. Für 59 Prozent der Studierenden bedeutet der Nebenjob die Sicherung ihres Lebensunterhalts (Quelle: Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland, 2016: www.studentenwerke.de/sites/default/files/se21_hauptbericht.pdf). Aufgrund der Corona-Krise haben viele Studierende ihren Nebenjob als Einkommensgrundlage entweder ganz verloren oder können diesen auf unbestimmte Zeit nicht ausüben. 
 
„Wir erhalten derzeit zahlreiche – teilweise wirklich verzweifelte – Anfragen von Studierenden, die zum Beispiel ihre Miete nicht mehr bezahlen können“, berichtet Kai Hörig, Geschäftsführer des Studierendenwerks. Wer nicht BAföG-berechtigt ist und wem die Eltern keine weitere finanzielle Unterstützung zukommen lassen können, ist derzeit auf sich allein gestellt. Das Studierendenwerk unterstützt, wo es nur kann: Wohnheimbewohner*innen erhalten die Möglichkeit ihre Miete zu stunden und durch die Umschichtung von Geldern konnten kurzfristig 10.000 Euro bereitgestellt werden, um den betroffenen Studierenden helfen zu können. Diese Mittel waren eigentlich für die Förderung von studentischen Kulturprojekten angedacht. Aber: „Die Hilfe zur Existenzsicherung geht an dieser Stelle vor“, betont der Geschäftsführer und führt weiter aus: „Unsere Mittel sind leider sehr begrenzt, weshalb wir jetzt auf finanzielle Hilfen von Unternehmen und Privatpersonen hoffen.“ Diese Spendenaktion wird durch die Rektoren der zugeordneten Hochschulen des Studierendenwerks, der Universität Rostock, der Hochschule für Musik und Theater Rostock und der Hochschule Wismar sowie deren Studierendenvertretungen unterstützt. 
 
Erster Spender und zugleich Mitinitiator des Spendenaufrufs ist der Rektor der Universität Rostock, Professor Wolfgang Schareck, der 1.000 EUR für den Notfall-Fond bereitstellt: „In den Zeiten der Corona-Epidemie machen mir die wirtschaftlichen Folgen große Sorgen, die finanzielle Not vieler Mitmenschen mit noch nicht absehbaren Folgen, trotz der immensen Unterstützung durch unsere Regierung. Auch in der Universität sind viele Studierende auf einen Job angewiesen, um ihr Studium zu finanzieren. Zinslose Darlehen, Erweiterungen der BAföG-Regeln und der Regelstudienzeit, aber auch eine Hartz-IV-Berechtigung sind wertvolle Hilfsmaßnahmen. Doch etliche und insbesondere unsere nicht BAföG-berechtigten ausländischen Studierenden auch angesichts erforderlicher Visumsverlängerungen können leicht in eine Schuldenfalle geraten, die ihre Studienbedingungen erheblich verschlechtern. Hier möchte ich mit gutem Beispiel vorangehen und mit einer nicht rückzahlungspflichtigen Corona-Nothilfe für Studierende in fünf Unterstützungspaketen zu je 200 Euro für Studierende der Universität Rostock anfangen. Dankbar freue ich mich über die großzügige Zusage meiner Kollegen Professor Klaus-Peter Schmitz und Professor Arndt Rolfs, sodass wir insgesamt mit 115 solcher Pakete starten können. Bedürftigkeit und Dringlichkeit werden vom Studierendenwerk Rostock-Wismar geprüft, welches die Mittel dann auch vergibt. Ich hoffe, ich kann für unsere Studierenden viele zum Mitmachen bewegen, danke!“ 
 
Vom Bund soll es voraussichtlich ebenfalls noch Gelder geben, allerdings werden vermutlich nur Darlehen gewährt werden. „Darlehen helfen zwar kurzfristig, aber tatsächlich verschieben sie das Problem nur. Es wird Studierende geben, die auch nach der Krise nicht in der Lage sein werden, das Geld zurückzuzahlen. Für wen die finanzielle Lage vorher schon schwierig war, der wird die zusätzliche Belastung der Rückzahlung nicht stemmen können“, schätzt Kai Hörig die Situation ein. „Darum brauchen wir Zuschüsse, die unbürokratisch vergeben werden können. Es darf nicht sein, dass die Corona-Krise zu Studienabbrüchen führt, weil die Finanzierung nicht gesichert werden kann.“ 
 
Spenden können an die angegebene Kontoverbindung gesendet werden. Wenn das Geld einer bestimmten Hochschule gewidmet werden soll, kann dies im Betreff (Widmung: Name der Hochschule) angegeben werden. Spendenbescheinigungen werden auf Wunsch ausgestellt. Sollten Gelder aus dem Notfall-Fond nicht in der Corona-Krise verwendet werden, wird das Geld auch zukünftig an Studierende in finanziellen Notsituationen ausgeschüttet werden. 

 
Spendenkonto „Corona-Nothilfe für Studierende“
Kontoinhaber: Studierendenwerk Rostock-Wismar
Widmung: Universität Rostock
IBAN: DE40 2003 0000 0015 3417 95
 
 
Kontakt: 
Malena Wiechers
Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Studierendenwerk Rostock-Wismar
St.-Georg-Straße 104-107
18055 Rostock
Tel.: + 49 381 4592-806
m.wiechers@stw-rw.de  
Web: www.stw-rw.de 

 


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