Studienberater der Universität Rostock: „Wir verstehen uns als norddeutsche Universität“

Ronja Topp und Iven Sponholz gehen nach den Vorlesungen gern zum Ausgleich segeln. (Foto: privat).

Gut 700 Kilometer entfernt ist Ronja Topp aus ihrer Heimat in Baden-Württemberg zum Studium an die Universität Rostock gekommen.  Hier studiert die 24-Jährige im vierten Master-Semester Schiffs-und Meerestechnik. „Ich wollte nicht klassisch Maschinenbau studieren, sondern etwas mit Schiffen zu tun haben“, sagt die junge Frau, die eine Lanze für das Studium in Rostock bricht und die See liebt. Ganz bewusst habe sie sich für ein Studium an der Ostseeküste entschieden. „Der Kontakt zwischen Studenten und Dozenten ist sehr eng. Ich kenne alle Professoren und die kennen mich“, unterstreicht die junge Frau. Sie schätze die engmaschige Betreuung. Die Türen der Lehrenden stünden immer offen und man könne fragen, wenn es um Abschlussarbeiten oder Praktika gehe. Die Universität Rostock, konkret der Lehrstuhl für Windenergietechnik, habe es ihr ermöglicht, für ihre Masterarbeit vier Monate in Australien an der University of Queensland wissenschaftliche Experimente durchzuführen. Schon jetzt stehe für sie fest, dass sie nach dem Studium in Rostock oder Umgebung ins Berufsleben starten wolle.

Beim Studium hat Ronja ihren Freund Iven Sponholz, der sich für das gleiche Fach entschieden hat, kennengelernt. Den jungen Mann aus Hessen zog es neben der Universität auch wegen des einmalig schönen Segelreviers in Warnemünde nach Rostock. Nach dem Lernen oder am Wochenende Ostseeluft zu schnuppern sei ein Alleinstellungsmerkmal. Doch auch fachlich habe er die Wahl des Studienortes nicht bereut. Nach einem allgemein gehaltenen Bachelorstudiengang des Maschinenbaus stünden alle Türen offen zu spezialisierten Masterstudiengängen wie Mechatronik oder der von ihm gewählten Fachrichtung „Schiffs- und Meerestechnik“.

Die etwa 400 Hochschulen in Deutschland wetteifern um die Gymnasiasten. Das bekommt auch die Universität Rostock zu spüren. Während an der 600 Jahre alten Alma Mater vor ein paar Jahren gut 15.000 junge Leute in den etwa 170 Studiengängen eingeschrieben waren, sind es aktuell etwa 13.300. „Im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern gibt es weniger Abiturienten, die seit jeher eine hohe Mobilität an den Tag legen und somit die Bereitschaft, woanders hin zu gehen“, sagt Studienberater Christian Birringer. Dennoch kommen 45 Prozent der Studienanfängerinnen und -anfänger aus MV. „Wir verstehen uns nicht als ostdeutsche, sondern als norddeutsche Universität“, unterstreicht Birringer. „Und so werden wir auch von den 16- bis 18-Jährigen Gymnasiasten empfunden“, sagt der Studienberater. „Wenn ein Schüler beispielsweise aus Husum zum Studium nach Rostock zieht, fühlt er sich auch hier als Norddeutscher.“

Womit kann die Universität Rostock bei künftigen Studierenden punkten? Studienberaterin Anja Klütsch fallen da sofort die maritimen Studienfächer ein, wie u.a. Meeresbiologie, Aquakultur, Seerecht, aber auch, dass Studierende bei Lehrenden an die Tür klopfen können, wenn sie ein Thema nicht verstanden haben. Ihr Kollege Birringer fügt an: „Alle Fakultäten haben begriffen, dass man nicht nur mit Forschung punkten kann, sondern, dass es ohne gute Lehre nicht geht.“ Und das hat sich bei den künftigen Studierenden landauf landab herumgesprochen. Zudem macht die Universität Rostock beim bundesweiten Ranking in gleich mehreren Fächern positive Schlagzeilen, liegt mit ganz vorn. Das betrifft u.a. die Fächer Physik, Demografie, Chemie, Agrarwissenschaften, Biowissenschaften sowie Informatik/Elektrotechnik.

Die Universität Rostock werde als gut aufgestellt, mit einer idealen Größenordnung, einem breiten Fächerspektrum, einem guten Betreuungsverhältnis durch die Lehrenden sowie als weltoffen wahrgenommen, erleben die Studienberater beispielsweise auf Messen. 80 Prozent der Gymnasiasten informieren sich übers Internet, was an der Universität Rostock möglich ist, sagt Anja Klütsch. Sie weiß, dass die Entscheidung für eine Hochschule maßgeblich durch die Eltern geprägt wird und das Umfeld mitentscheidet. Und auch, wie die Universität sich auf Messen präsentiert. Nicht alles laufe an der Universität Rostock online und reglementiert ab. Oft sei es der persönliche Kontakt, der am Ende den Ausschlag für den Studienort gebe.   

Die Stabstelle für Hochschul- und Qualitätsentwicklung der Universität Rostock hat jüngst erneut eine Befragung von 2.589 Studienanfängerinnen und -anfängern durchgeführt und wollte wissen, warum sich die Erstis für den Studienort Rostock entschieden haben und wie der Start ins Studium gelaufen ist.  Interessant:  89,9 Prozent der Studienanfängerinnen und -anfänger der Universität Rostock konnten sich in ihr „Wunsch-Studienfach“ einschreiben. Die am meisten genannten Gründe für die Studienwahl sind einer aktuellen Umfrage zufolge das Interesse am Fach und auch günstige Berufsaussichten. Insgesamt waren 74,9 Prozent der befragten Studienanfängerinnen und -anfänger mit der Wahl ihres Studienfaches zum Zeitpunkt der Befragung (sehr) zufrieden. Rostock als Studienort war dabei für 73,1 Prozent der Studienanfängerinnen und -anfänger die erste Wahl. Am häufigsten nennen die Befragten standortbezogene Gründe, wie die Nähe zum Meer und zum Heimatort, aber auch Rostock als mittelgroße Stadt, für ihre Wahl.

Text: Wolfgang Thiel

Kontakt:
Christian Birringer
Universität Rostock
Tel.: +49 381 498-1236
christian.birringeruni-rostockde

 


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