Universität Rostock forscht an der Lebensdauervorhersage für Windenergieanlagen

Der W2E-2-Megawatt-Prototyp in Laage, an dem das Verfahren der Lebensdauerprognose praktisch getestet werden soll (Copyright: Universität Rostock / János Zierath).
An dem Rotorblatt einer 2-Megawatt-Anlage wird die Schwingungsmessung vorgenommen (Copyright: Universität Rostock / Andreas Schulze).

Gegenwärtig werden Windenergieanlagen auf eine bestimmte Lebensdauer hin ausgelegt und genehmigt. Viele Anlagen werden am Ende der genehmigten Betriebsdauer zurückgebaut, obwohl sie im Allgemeinen noch große strukturelle Reserven für einen sicheren und wirtschaftlichen Weiterbetrieb besitzen. Im Rahmen des Vorhabens soll ein Verfahren entwickelt werden, das es ermöglicht, diese strukturellen Reserven auszunutzen. Die Universität Rostock besitzt mit seinen Lehrstühlen für Strukturmechanik und Technische Mechanik/Dynamik umfangreiche Kompetenzen auf den Gebieten der Ermüdungsfestigkeit und der dynamischen Analyse großer, hoch belasteter Strukturen. W2E bringt in das Projekt seine umfassenden Erfahrungen im Entwurf innovativer Windenergieanlagen ein und stellt die Prototypanlage für die geplanten experimentellen Untersuchungen zur Verfügung, Das Langzeitverhalten der aus Verbundwerkstoffen gefertigten Rotorblätter untersucht der Berliner Blattentwickler WINDnovation. „Für uns als Blattentwickler ist die Kenntnis der tatsächlich auftretenden Beanspruchungen der Rotorblätter von sehr hohem Nutzen für die Verbesserung unserer Auslegungsmethoden“, so Dr. Roland Stoer, der Geschäftsführer von WINDnovation, „deshalb waren wir sofort Feuer und Flamme für dieses Vorhaben.“ Dr. Torsten Schütt, Geschäftsführer von W2E, schließt sich an: „Die kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Universität Rostock ist ein großer Gewinn für die Entwicklung hochmoderner Technologien, aber auch für unser Unternehmen als Ganzes. Wir waren in den vergangenen zwei Jahren der erste Windenergieanlagenentwickler, der Inertialmesstechnik auf seinen Anlagen eingesetzt hat.“ Mit dieser Messtechnik ist es möglich, translatorische und rotatorische Schwingungen der Windenergieanlage um alle drei Raumachsen mit nur einem Sensor zu erfassen.Auch Professor Christoph Woernle vom Lehrstuhl für Technische Mechanik/Dynamik an der Universität Rostock betont den Vorteil der Zusammenarbeit: „Die langjährige erfolgreiche Kooperation zwischen W2E und der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik ist ein Eckpfeiler der Windenergieforschung an der Universität Rostock mit entscheidenden Impulsen für die wissenschaftliche Weiterqualifikation unserer Doktoranden und die praxisorientierte Ausbildung unserer Studierenden in den Ingenieurwissenschaften“.

Seit 2011 kooperiert die Universität Rostock mit dem Rostocker Windenergieanlagen-Entwickler W2E im Bereich der dynamischen Analyse von Windenergieanlagen sowie in der Entwicklung neuartiger Konzepte für elektrische Umrichter. Die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Lehre, wurde 2016 durch einen Kooperationsvertrag im Beisein des damaligen Bildungsministers Mathias Brodkorb und des Energieministers Christian Pegel des Landes Mecklenburg-Vorpommern verstetigt. In der bisherigen Zusammenarbeit konnten im Rahmen des Energieforschungsprogramms der Bundesregierung mehr als 3,7 Millionen Euro Drittmittel eingeworben werden, wovon die Universität Rostock mehr als 1,1 Millonen Euro erhielt.

Kontakt:

PD Dr.-Ing. habil. János Zierath
Lehrstuhl für Technische Mechanik/Dynamik
Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik
Universität Rostock
Tel.: +49 381 453 786-08
E-Mail: janos.zierathuni-rostockde
https://www.ltmd.uni-rostock.de/

 

 


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