Wie können Kinder und Jugendliche digitale Medien sicher nutzen? – Auf dem Fachtag in Rostock werden Fragen der Medienbildung und des Kinder- und Jugendmedienschutzes diskutiert

Professor Andreas Spengler (Foto: privat).

„Spätestens durch Corona wissen wir, dass Verbote und bewahrende Einstellungen auf den digitalen Geräten allein nicht reichen“, erläutert Professor Andreas Spengler, Juniorprofessor für Medienpädagogik und Medienbildung am Institut für Allgemeine Pädagogik und Sozialpädagogik der Universität Rostock, die aktuelle Situation. „Es geht vielmehr darum, Kindern und Jugendlichen dabei zu helfen, eine reflektierte Mediennutzung zu entwickeln. Dafür ist der Dialog mit ihnen wichtig.“

Das reformierte Jugendschutzgesetz ist ein erster und wichtiger Schritt hierfür. Mit ihm ist im letzten Jahr ein moderner Kinder- und Jugendmedienschutz in Kraft getreten. Vor diesem Hintergrund soll auf der Fachtagung diskutiert werden, wie Kinder und Jugendliche an der Gestaltung von digitalen Räumen mitbeteiligt, aber auch geschützt werden können, beispielsweise vor Gewalt oder Verletzungen ihrer Privatsphäre. Denn mit Teilhabe-orientierten Schutzkonzepten und der Förderung von Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen eröffnet das neue Gesetz jungen Menschen die Möglichkeit, digitale Medien sicherer zu nutzen. Rückenwind und konkrete Vorschläge gibt es dafür auch vom Kinderrechtsausschuss der Vereinten Nationen, der Leitlinien für den digitalen Raum herausgegeben hat. Für die Umsetzung spielen die Schulen sowie Kinder- und Jugendarbeit eine ebenso große Rolle wie die Familie, Medienanbieter oder das kommunale Wohnumfeld. „Auf dem Rostocker Fachtag am 19. Januar liegt daher ein Fokus darauf, verschiedene Projekte kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen und Methoden gemeinsam auszuprobieren“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

„Up2date im digitalen Raum“

Die Koordinierungsstelle Kinderrechte des Deutschen Kinderhilfswerkes, das Initiativbüro „Gutes Aufwachsen mit Medien“ in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Medien Mecklenburg-Vorpommern e.V. und dem Netzwerk Medienbildung Rostock veranstalten den Fachtag, der die Veranstaltungsreihe „Up2date im digitalen Raum – Kinderrechtliche Impulse für den Jugendmedienschutz in der Praxis und vor Ort“ eröffnet. Die Juniorprofessur für Medienpädagogik und Medienbildung von Andreas Spengler ist Teil dieses Netzwerkes.

Insbesondere soll am 19. Januar, aber auch auf weiteren Terminen der nun gestarteten Veranstaltungsreihe über Kinderrechte im digitalen Umfeld und aktuelle Entwicklungen im Kinder- und Jugendmedienschutz informiert werden. Ebenso stellen Medien- und Sozialpädagogen ihre Erfahrungen und Perspektiven vor, die dazu beitragen, digitale Angebote auch in Zukunft nah an den Lebenswirklichkeiten und Bedarfen der Kinder und Jugendlichen zu entwickeln. Das Dachthema bleibt für jede der Veranstaltungen unter dem Titel „Up2date im digitalen Raum“ gleich, „dennoch stehen unterschiedliche Regionen vor ganz unterschiedlichen Herausforderungen,“ erläutert Andreas Spengler. „Die Veranstaltungsreihe ermöglicht es, auf diese Herausforderungen zu reagieren und gleichzeitig das lokale Umfeld stärker zu vernetzen, um in einen gemeinsamen Austausch zu gehen.“

Caroline Walke vom Initiativbüro „Gutes Aufwachsen mit Medien“ ist gespannt auf Austausch und Anregungen aus der Medienpraxis und von pädagogischen Fachkräften: „Einen zeitgemäßen Jugendmedienschutz in das alltägliche pädagogische Handeln mit Kindern und Jugendlichen zu integrieren, wird als große Herausforderung empfunden. Deswegen freuen wir uns, den Auftakt unserer Veranstaltungsreihe „Up2date im digitalen Raum“ gemeinsam mit unseren Partner zu starten. Insbesondere der Einsatz von partizipatorischen, kreativen und selbstwirksamen Methoden, die die Kinderrechte im Blick behalten, werden wir auf dem Fachtag in den Fokus stellen.“

Weitere Informationen: Mehr zur Veranstaltung finden Sie unter https://www.dkhw.de/schwerpunkte/medienkompetenz/angebote-fuer-fachkraefte/up2date-im-digitalen-raum/. Ein Kernforderungspapier des Deutschen Kinderhilfswerkes zu Kinderrechten im digitalen Umfeld findet sich unter https://www.dkhw.de/kernforderungen/kinderrechte-digitale-welt, weitere Informationen unter https://www.dkhw.de/schwerpunkte/medienkompetenz/.

 

Kontakt:
Junior-Prof. Dr. Andreas Spengler
Universität Rostock
Philosophische Fakultät
Institut für Allgemeine Pädagogik und Sozialpädagogik
Juniorprofessur für Medienpädagogik und Medienbildung
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andreas.spengleruni-rostockde


Uwe Kamp
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