Liebe Studierende, insbesondere: liebe Studienanfänger*innen, liebe Mitarbeiter*innen, liebe Kolleg*innen,
das Dekanat heißt Sie und Euch alle sehr herzlich zum nun beginnenden Sommersemester willkommen. Vor uns liegen Monate, die ebenso wie die letzten beiden Semester unter Pandemiebedingungen stattfinden werden. Diese Pandemiebedingungen sind es, die das Dekanat dazu veranlasst haben, die präsentische Semestereröffnung, auf die wir sehr gehofft hatten, abzusagen. Wir wollten sie auch nicht in den virtuellen Raum verlagern, denn ebenso wie Abschiede brauchen, so meinen wir, auch Anfänge, zumal feierliche Anfänge, Orte und Räume und erfordern die physische Präsenz derer, die diese Anfänge begehen.
Wir sind uns dessen bewusst, dass Sie, die Studierenden, im besonderen Maße von der Pandemie betroffen sind. Im schlimmsten Fall werden Sie nun das dritte Mal in Folge ein Online-Semester absolvieren müssen, und Sie werden nicht nur das wichtige Nebenbei, das so unverzichtbar zum Studium gehört, die zufälligen Begegnungen auf den Fluren, in den Seminarräumen und zwischen Bibliotheksregalen, das gemeinsame Kaffeetrinken und die gezielten Abendverabredungen, schmerzlich vermissen, sondern auch den unentbehrlichen fachlichen Austausch mit Kommililton*innen. „Jede Gesinnung, die wissenschaftliche wie die religiöse“, so urteilte Friedrich Schleiermacher vor mehr als zweihundert Jahren in seinen Gelegentlichen Gedanken über Universitäten in deutschem Sinn, ohne dass sein Urteil heute an Aktualität verloren hätte, „bildet und vervollkommnet sich nur im Leben, in der Gemeinschaft mehrerer. Durch Ausströmung aus den Gebildetern, Vollkommenern, wird sie zuerst aufgeregt und aus ihrem Schlummer erweckt in den Neulingen; durch gegenseitige Mitteilung wächst sie und stärkt sich in denen, die einander gleich sind.“ Daher möchten wir Sie ermutigen, sich eine solche Gemeinschaft zu suchen: in den Lehrveranstaltungen wie auch außerhalb derselben. Insbesondere die Fachschaft wird Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen und Sie überdies durch den Newsletter TNT mit Informationen versorgen. Trauen Sie sich, sich in den Veranstaltungen zu Wort zu melden und mitzuarbeiten; seien Sie neugierig und wissensdurstig; entdecken Sie Ihre Talente; entwickeln Sie Ihre Interessen; und: nehmen Sie Hilfe in Anspruch, wenn Sie sie benötigen – alle Dozent*innen der THF sind ansprechbar. Theologie ist ein wunderbares Fach, genauer gesagt: ein Kosmos an Fächern; und wir wünschen Ihnen, dass das kommende Semester Ihnen dabei helfen möge, sich in diesem Kosmos zunehmend sicherer und mit Freude zu bewegen – auch unter den Bedingungen eingeschränkter Freiheit.
Das Sommersemester ist das erste Semester, in dem wir ohne zwei langjährige, hochgeschätzte und liebgewonnene Kollegen, Herrn Professor Klaus Hock, Religionswissenschaft / Interkulturelle Theologie, und Herrn Professor Heinrich Holze, Kirchengeschichte, werden zurechtkommen müssen. Beide haben an der Fakultät seit über zwei Jahrzehnten gewirkt und sie maßgeblich geprägt. Wir alle werden sie, ihre Persönlichkeiten, ihre Erfahrung und ihren Kenntnisreichtum, zutiefst vermissen. Zugleich freuen wir uns auf die Nachfolger*innen und sind glücklich, dass unsere Rufe angenommen wurden. Herr Professor Hahn-Bruckart, Kirchengeschichte, wird sich im Sommersemester noch in Elternzeit befinden, aber in der Religionswissenschaft hoffen wir noch für das Sommersemester auf unseren zweiten Neuzugang, Frau Professor Ulrike Schröder. Verlassen hat uns auch Herr Dr. Diebel-Fischer aus dem Projekt Netz-Stabil, der eine Anschlussstelle an der TU Dresden antreten konnte; ihm danken wir für seine hervorragende Arbeit und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute.
Für uns alle hoffen wir auf produktive, lehrreiche und spannende Monate.
Prof. Dr. Judith Gärtner, Dekanin, und Prof. Dr. Gesche Linde, Prodekanin, am 6. April 2021