Die Fächerflügler (Strepsiptera) sind eine kleine Insektengruppe mit etwas mehr als 600 beschriebenen Arten. Sie zeichnen sich durch einen extremen Geschlechtsdimorphismus aus. Die Männchen sind freilebend und gleichen einer kleinen Fliege, dagegen sind die Weibchen bei der Mehrzahl der Arten sackförmig und zeitlebens Parasiten im Hinterleib anderer Insekten. Sie strecken nur ihren Vorderkörper aus ihrem Wirt heraus. Die Männchen werden auch aus „fliegende Spermatophoren“ bezeichnet. Ihre kurze Lebensdauer von nur wenigen Stunden dient allein dazu Weibchen zu finden und sich zu paaren.
In diesem Vortrag werden aktuelle Ergebnisse zur Fortpflanzungsbiologie der Fächerflügler vorgestellt. Die Weibchen werden bei der Begattung verletzt und bei den meisten Arten in den „Hals“ begattet. Diese sogenannte traumatische Insemination ist mit Kosten für die Weibchen verbunden. Die Weibchen einer Gattung der Fächerflügler besitzen ein Paragenital im Vorderkörper dessen Wand das Männchen bei der Paarung durchsticht. Es wurde angenommen, dass dieses Paragenital die Kosten der traumatischen Insemination reduziert. Wahrscheinlich funktioniert es jedoch als Fortpflanzungsbarriere, welche die Befruchtung von Individuen verschiedener Arten verhindert.
Die Veranstaltungsreihe findet Mittwochs 17:00-18:00 Uhr und in diesem Semester wieder als Hybridveranstaltung (in Präsenz und digital) statt.
Kontakt:
Universität Rostock
Institut für Biowissenschaften
Allgemeine und Spezielle Zoologie
Marion Dau
Tel.: +49 381 498-6261
E-Mail: sekretariat.asz@uni-rostock.de

