Die Universität Rostock entwickelt derzeit einen berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang »Gesundheitsförderung und Prävention«. Der Kurs »Zielgruppenspezifische Gesundheitsförderung: Säuglinge und Kleinkinder« ist Teil des geplanten Studiengangs. Im folgenden Video gibt Ihnen Frau Professorin Jungmann einen ausführlichen Überblick über den Kurs. Sie erklärt, welche Inhalte besprochen werden und wie der Kurs abläuft.
Zielgruppenspezifische Gesundheitsförderung: Säuglinge und Kleinkinder
Dem pränatalen Gesundheitsverhalten der Mutter kommt eine besondere Bedeutung für den kindlichen Gesundheits- und Entwicklungsstand bei der Geburt zu. Dies zeigen aktuelle Studien zur fötalen Programmierung, die einen Zusammenhang zwischen dem maladaptiven Gesundheitsverhalten der Mutter mit späteren Erkrankungen des Kindes sehen.
Vor dem Hintergrund des biopsychosozialen Risiko- und Schutzfaktorenkonzepts werden verschiedene Risiko- und Schutzfaktoren betrachtet, die im Kind, in der Kernfamilie und in der Eltern-Kind-Interaktion liegen, deren Zusammenwirken im positiven Falle zu Resilienz, im negativen Falle zur erhöhten Anfälligkeit für spätere Erkrankungen und Entwicklungsverzögerungen führen. Gerade bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Kenntnis über Vorläufer von Entwicklungsabweichungen, von individuellen Verlaufscharakteristika und Komorbiditäten sowie von prognostisch relevanten Risiko- und Schutzfaktoren von besonderer Bedeutung, um geeignete Interventionsmöglichkeiten bestimmen und frühzeitig im Sinne der Primärprävention veranlassen zu können.
In diesem berufsbegleitenden Zertifikatskurs erwerben Sie diagnostische Kompetenzen bzgl. der klassischen Störungsbilder im Säuglings- und Kindesalter. Sie erwerben grundlegende Kenntnisse zur Rekonstruktion gestörter Entwicklungsverläufe und der Genese psychischer Störungen und Behinderungen aus entwicklungspsychopathologischer Perspektive.
Inhalte des Zertifikatskurses
Risiko- und Schutzfaktorenkonzept der Entwicklungspsychopathologie
Entstehung von Resilienz und Vulnerabilität
Vorgeburtliche Entwicklung und fötale Programmierung
Risikofaktoren beim Kind
- angeborene Behinderungen
- Frühgeburtlichkeit
- Regulationsstörungen
- chronische Erkrankungen
Risikofaktoren bei den Eltern
- postpartale Depression
- Suchterkrankungen
Risikofaktoren in der Eltern-Kind-Interaktion
- Bindungs- und Bindungsstörungen
- Einfluss des sozio-ökonomischen Status - Das Präventionsdilemma
- Kulturelle und temperamentale Einflüsse auf die Eltern-Kind-Interaktion
- Kindeswohlgefährdung
Möglichkeiten der Frühdiagnostik von Risikofaktoren auf der Ebene des Kindes, der Eltern und der Eltern-Kind-Interaktion
Möglichkeiten der Frühintervention und -prävention
Dozentin
- Prof. Dr. Tanja Jungmann
Professur für Sonderpädagogische Frühförderung und Sprachbehindertenpädagogik, Universität Rostock Direktorin des Instituts für Sonderpädagogische Entwicklungsförderung und Rehabilitation
Rahmenbedingungen
Termin:
Webinare
04.01.2017 - 10 bis 11 Uhr
Präsenzwochenende in Rostock
03.02.2017 (13 bis 18 Uhr) bis 04.02.2017 (9 bis 17 Uhr)
Anmeldung:
Bewerbungsschluss: 09.12.2016
Zugangsvoraussetzungen:
- abgeschlossene Berufsausbildung bzw. ein abgeschlossenes Hochschulstudium und min. 3 Jahre Berufserfahrung
- Deutschkenntnisse auf dem Niveau C1
Arbeitsaufwand:
180 Stunden - das entspricht 6 Leistungspunkten
Kosten:
Durch eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung entfällt in der Erprobungsphase die Teilnahmegebühr.
Prüfung:
Verpflichtende Voraussetzung für die abschließende Prüfung ist die aktive Teilnahme an der Präsenzveranstaltung. Die Abschlussprüfung wird als schriftliche Prüfung erfolgen.
Abschluss:
Zertifikat der Universität Rostock
Detailbeschreibung zum Download
Kontakt zum Projektteam
Melanie Rühmling
Projekt KOSMOS
Telefon: +49 (0)381 498 - 1269
E-Mail: melanie.ruehmlinguni-rostockdesven.harderuni-rostockde
Ulmenstraße 69/Haus 3
Büro 422
18057 Rostock