Vorbereitung von Lehrveranstaltungen

Personen sitzen um einen Tisch herum und erarbeiten etwas
Planung und Vorbereitung

Vor jeder guten Lehrveranstaltung stehen die Planung und eine intensive Vorbereitung. Ohne die Rahmenbedingungen genau zu kennen, ist eine adäquate Ausrichtung der Inhalte und der methodisch-didaktischen Ausgestaltung kaum möglich. Ebenso sollte eine klare Zielstellung formuliert werden, auf deren Erfüllung die einzelnen Termine ausgerichtet werden.

Die wichtigsten Fragen, die Sie sich für die Vorbereitung einer Lehrveranstaltung stellen und beantworten sollten, sind im Folgenden zusammengefasst. 

Welche Methode eignet sich für mein Vorhaben?

Eine gute Veranstaltung hat stets ein klares Ziel das in einem be­stimmten Zeitrahmen erreicht werden soll, ist klar strukturiert und hat eine kreative Atmosphäre, in der man konstruktiv zu­sammenarbeiten kann. Vergessen sollte man hierbei nicht, dass es wichtig ist im Vorfeld die passende Methode und das didaktische Vorhaben zu wählen. Es sollten Fragen bedacht werden, welche sich zum Beispiel auf das Gruppen- oder Einzelformat beziehen oder auch welche didaktischen Vorgehensweisen die richtige Wahl für das Vorhaben sind. Dieser Methodenkoffer zeigt für verschiedene Beeinträchtigungsformen auf, welche Möglichkeiten bestehen, um die eigene Lehre barrierefrei zu gestalten und selbst als Kursleitung die Sensibilisierung der Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen kreativ anzustoßen.  

Welche Aufgabe hat die Kursleitung?

In der Verantwortung der Kursleitung liegen die Struktur der Veranstaltung und die Sorge um die Gruppendynamik. Die Strukturder Veranstaltung wählt die Kursleitung aus. Hierbei wird im Vorfeld die Zeit festgelegt und die Ziele der Veranstaltung klar formuliertDie Gruppendynamik schafft einekreative und produkti­ve Atmosphäre und löst aktiv Problemfragen. Als Kursleitung ist es wichtig die Potenziale aller Teilnehmenden zu erkennen, auf Gesagtes einzugehen, wertzuschätzen und so Synergien zu bilden.

Hierbei ist es wichtig, dass die Kursleitung stets die eigenen Fähigkeiten bewusst reflektiert. Somit ist eine gute Strukturierung zwar ein wesentlicher Teilrahmen einer erfolgreichen Veranstaltung, jedoch ist die Flexibilität der Kursleitung genauso bedeutsam. Es ist daher wichtig den Teilnehmenden Offenheit zu zeigen und auf Ihre individuellen Anforderungen und Wünsche zu reagieren. Ebenfalls steht Neutralität für die Kursleitung im Fokus.  Die Kursleitung bleibt in­haltlich neutral und bewertet nicht, jedoch ergänzt und erweitert sie Ideen und regt zu neuen Gedanken an.

Welches Ziel habe ich für meine Veranstaltung?

Diese erste Frage sollte sich darauf beziehen, was mit der Veranstaltung erreicht werden soll. Erst dann kann ein klares Ziel formuliert werden. Hierbei kann die Agenda ein wichtiges Instrument darstellen da diese Struktur vorgibt und Teilnehmer jederzeit informiert.

Welche Typen von Teilnehmenden können in der Veranstaltung agieren?

Sich im Vorfeld über die Teilnehmenden zu informieren, ist wichtig! Welche individuellen Ziele könnten sie verfol­gen? Wie viel Vorwissen haben sie? Welche Erfahrungen haben sie mit Veranstaltungen bisher gemacht?

Erwartungen: Die Teilnehmenden überZiel und Zweck der Veranstaltung informieren. Wenn möglich, ein Zusenden einer groben Agenda der geplanten Veranstaltung.

Schlüsselpersonen: Gibt es Schlüsselpersonen? Wenn ja, ist es im Vorfeld wichtig, dass diesen Teilnehmenden mitgeteilt wird, dass ihre Anwesenheit für das Gelingen der Veranstaltung wichtig ist und dann sollten auch die Gründe dafür besprochen werden. 

Vorarbeit: Frühzeitige Kommunikation! Gerade dann, wenn im Vorfeld etwas gelesen oder ausgearbeitet werden soll.

Welche Räumlichkeiten stehen zur Verfügung?

Im Vorfeld ist es wichtig, sich über die Räumlichkeiten für die geplante Veranstaltung zu informieren. Als Beispiel sollte auf Licht, Größe des Raumes, Wärme oder Kälte im Raum o.ä. geachtet werden. Am Veranstaltungstag selbst empfiehlt es sich mindestens 30 Minuten vor Beginn vor Ort zu sein, um noch letzte Vorbereitungen treffen zu können.

Organisation: Bei der Planung sollte auf die Räumlichkeit bewusst geachtet werden, da sich nicht alle Räume für jede Veranstaltung eignen. Ebenfalls sollte bedacht werden, dass genügend Zeit bei der Raumreservierung eingeplant wird, sodass Vor- und Nachbereitung möglich sind. 

Einrichtung: Welche Einrichtung wird benötigt? Zum Beispiel: Tische, Stühle, Tafel, Whiteboard etc.

Informationsmaterial: Frühzeitiges Ausdrucken der Materialien.

Workshopmaterial: Welche Materialien werden benötigt, die von außerhalb mitgebracht werden müssen? Zum Beispiel:Flipcharts, Papier, Post-its, Flip- oder Whiteboard Marker, Magnete etc.

Technische Geräte: Werden technische Geräte benötigt? Zum Beispiel: Kameras, Aufnahmege­räte, Lautsprecher, Beamer, Adapter etc.

Wie wird die Veranstaltung dokumentiert?

Im Vorfeld sollten sich Gedanken zur Dokumentation der Veranstaltung gemacht werden. So bietet es sich zum Beispiel an, während der Veranstaltung ein Fotoprotokoll zu führen und dieses im Nachhinein allen Teilnehmenden zur Verfügung zu stellen. Auch sind Handouts oder Präsentationen sehr wünschenswert.

Agenda:

Um die Ziele und die Agenda der Veranstaltung bestmöglich vorzubereiten, ist gutes Zeitmanagement ein wichtiges Instrument. Hierbei ist es wichtig, dass auf Flexibilität, Pausen oder auch auf Zeitersparnis geachtet wird.

Flexibilität: Großzügige Einplanung der Zeitrahmen.

Rechnen: Einplanen und Beachten der Gruppengröße und des Redebedarfes aller Teilnehmenden. Ebenso sollten Gruppenübungen genügend Zeit für die Erarbeitung und Auswertung gegeben werden.

Pausen: Genügend Pausen einplanen. Hier kann auch mit den Teilnehmenden besprochen werden, wann und wie lange eine Pause sein sollte.