Das Projekt BEE

Die Universität Rostock forciert mit der Unterstützung verschiedener Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft die Formierung und Stärkung einer Wissens- und Bildungsallianz im Bereich der Biomedizinischen Technik in Mecklenburg-Vorpommern durch innovative ganzheitliche Bildungskonzepte für akademische Nachwuchskräfte. Durch die Entwicklung von geeigneten Bildungsangeboten werden Nachwuchskräfte mit unterschiedlichen Bildungshintergründen gezielt auf die Region aufmerksam gemacht, Arbeitsmarktpotenziale aufgedeckt, wissensbasierte Arbeitsplätze geschaffen, ein Instrument zur Verhinderung des »Brain Drain« entwickelt und bedarfsgerechte Qualifizierung für einen Zukunftsmarkt gewährleistet.

Zielgruppe der Bildungsangebote

  • Studierende sowie Absolventinnen und Absolventen der Biomedizintechnik und verwandter Studienrichtungen
  • berufserfahrene Fach- und Führungskräfte
  • Young professionals der Fachrichtungen Biomedizintechnik und Life Sciences
  • Gründungswillige im Bereich Life Sciences
  • Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger mit einem ausgeprägten Interesse an Innovationen im Bereich Biomedizintechnik

Ziel des Projekts

Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Erprobung innovativer Weiterbildungsmaßnahmen im Bereich der Biomedizintechnik unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen dieser Branche auf dem nationalen und internationalen Markt. Darüber hinaus sollen die Innovationskraft der Branche genutzt und angeregt sowie regionale Firmen gestärkt werden. Die zu entwickelnden Angebote sollen die Teilnehmenden befähigen, im Sinne des Serendipitäts-Prinzips, kreative Lösungsansätze für die Herausforderungen des demografischen Wandels zu finden. Weiterhin sollen die Teilnehmenden befähigt und ermuntert werden, Firmenneugründungen aus der Hochschule heraus zu verwirklichen. Mit der Entwicklung und Erprobung von Weiterbildungsmodulen werden verschiedene Ziele verbunden. Zum einen sollen anwendungsbezogene methodische Fähigkeiten und fachübergreifendes Wissen vermittelt werden und zum anderen die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den Disziplinen, hier vor allem zwischen dem medizinischen und dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich, gefördert werden. Ein weiteres Element ist die Kommunikation und Netzwerkbildung unter dem verschiedenen Berufsgruppen und Beteiligten, Entwicklern und Anwendern. Die Einbeziehung von Experten aus regionalen Unternehmen und Fachverbänden in beratenden Funktion sowie international renommierter Branchenexperten als Gastreferenten sollen von Anfang an den Wissensaustausch und die Netzwerkbildung fördern.

Branchenbedarf

In der ersten Phase des Projekts wurden die konkreten branchenspezifischen Bedarfe im Bereich Weiterqualifizierung der Fachkräfte in Mecklenburg-Vorpommern recherchiert und analysiert.

In diesem Rahmen fand auch die offizielle Kick-Off Veranstaltung zum Projekt im Februar 2016 statt, bei der sich das Projektteam mit Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft über die Biomedizintechnik und deren Branchenbedarf, die Projektziele und Strategien zu deren Umsetzung austauschen konnten.

Entsprechend der Kritik und den Empfehlungen von Fach- und Berufsverbänden zur Ausrichtung der inhaltlichen Schwerpunkte in der Erstausbildung der BMT-Ingenieure zeigte sich auch in den Recherchen sowie im Gespräch mit den Experten, dass die Kompetenz(weiter)bildung der Fachkräfte deutlich enger entlang der Strukturen von Innovationsprozessen erfolgen sollte. Da die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in der Life Science-Branche vorrangig davon abhängt, ob und wie schnell aus innovativen Ideen marktrelevante Produkte entstehen, suchen Unternehmen heute vor allem nach Ingenieuren, die neben ihren Fachkenntnissen auch über ein fundiertes unternehmerisches Wissen und die entsprechenden Soft Skills verfügen um Innovationsprozesse steuern zu können.

Innovationspotenziale nutzen

Neben dem Branchenbedarf der Biomedizintechnikunternehmen in M-V sollen aber auch die Interessen der ausgebildeten Fachkräfte bei der Konzeption neuer Weiterbildungsangebote im Fokus stehen. Nach den Ergebnissen des 12. Studierendensurvey (Bundesministerium für Bildung und Forschung) zeichnen sich insbesondere Ingenieure hinsichtlich ihrer Studienmotivation und späteren Joborientierung dadurch aus, dass sie ihre eigenen Ideen verwirklichen und kreative Lösungen für Probleme mit einer hohen gesellschaftlichen Relevanz finden wollen.

Um dieses vorhandene Innovationspotenzial für die Region nutzbar zu machen bedarf es gezielter Angebote zur entsprechenden Weiterqualifizierung der Absolventinnen und Absolventen: Wie gründet man ein Unternehmen? Wie wird aus der Idee ein Produkt? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen und Anforderungen sind bei der Medizinproduktherstellung zu beachten? Wie motiviert man seine Mitarbeiter?

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Biomedizinische Technik der Universität Rostock in Warnemünde wurden die Interessen der BMT-Studierenden als potenzieller Zielgruppe über mehrere Gruppenbefragungen erhoben und den Inhalten der Erstausbildung gegenübergestellt.

Für die meisten der angehenden Fachkräfte liegt die berufliche Zukunft demnach im Bereich Forschung und Entwicklung. Um für die projektorientierte Arbeit innerhalb der interdisziplinären Forscherteams bestmöglich gewappnet zu sein, wünschen sich die meisten weiterbildende Angebote zum Erwerb beziehungsweise zur Erweiterung ihrer außerfachlichen Kompetenzen und Soft Skills sowie einen Grundstock an Unternehmerwissen.

Eindrücke vom Kick-Off zum Projekt BEE am 8. Februar 2016

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