IM GESPRÄCH ...
Ein Interview mit dem Science-Slam Gewinner von 2017
Robert Ott vom Institut für ImplantatTechnologie und Biomaterialien e.V. (IIB) ging beim Science-Slam 2017 als Gewinner hervor. Seine Darbietung zum Thema „Teeth matter – stem cell loading in bone implants“ überzeugte das Publikum.
Wir haben ihn nach seinen Eindrücken und Tipps für zukünftig Kandidierende gefragt.
Was hat dich dazu bewogen, mitzumachen?
„Ich habe große Freude daran, anderen Personen, gerade auch Personen aus anderen Forschungsbereichen, meine Forschungsarbeit vorzustellen. Dazu eignet sich die Bühne, die einem das Forschungscamp der Universität Rostock bietet, sehr gut.“
Was waren deine Vorstellungen?
„Ganz konkrete Vorstellungen bezüglich des Wettbewerbes habe ich an dem Tag der Anmeldung noch gar nicht gehabt – mich hat die Herausforderung gereizt, Forschung in diesem, für mich neuen, Format zu präsentieren.“
Wie bist du an die Aufgabe herangegangen?
„Als erstes habe ich mir einige Science-Slams im Internet angesehen. Vor dem ersten Workshop-Tag habe ich mir dann überlegt, welche Botschaft ich aus meiner Forschungsarbeit überhaupt transportieren möchte. Im Vorbereitungsworkshop für den Science-Slam sind dann durch die Zusammenarbeit mit unserem Coach und einem tollen Team aus Teilnehmerinnen und Teilnehmern, in kurzer Zeit viele verschiedene Ideen für die Präsentation entstanden.“
Welche Tipps hast du für einen erfolgreichen Slam?
„Weniger ist mehr. Ich kann künftigen Science-Slamern nur raten: versucht den Detaillierungsgrad während des Slams so gering wie möglich zu halten und gebt den Zuhörenden ein Gefühl dafür, in welcher Lebenssituation sie selbst mit eurer Forschungsarbeit in Berührung kommen können. Damit gelingt es euch einfacher die Zuhörenden mit eurer Thematik vertraut zu machen und sie mit eurer Präsentation zu begeistern. Seid offen für die neuen Ideen, die ihr gemeinsam während des Vorbereitungsworkshops entwickelt und traut euch die starren Regeln, die für das Präsentieren auf wissenschaftlichen Konferenzen gelten, über Bord zu werfen.“
Welche drei Eigenschaften braucht ein Gewinner vom Science-Slam?
„Erstens Kreativität bei der Konzeptionierung der Präsentation, zweitens Energie bei der Präsentation und drittens Mut, um die eigene Komfortzone zu verlassen und sich einem Publikum aus zum Teil fachfremden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu stellen.“
Wie war das Gefühl als Slamer?
„Es war vor allem aufregend an einem Format teilzunehmen, dass es so an der Universität Rostock noch nicht gab. Außerdem war es spannend zu erleben, wie die Zuschauerinnen und Zuschauer auf die Präsentation reagieren.“
Was hast du vom Slam mitgenommen?
„Es gab einen Gutschein im Wert von 1000 Euro für Workshops der Graduiertenakademie. Vor allem aber habe ich das Selbstvertrauen mitgenommen, dass ich komplexe Sachverhalte auch in kurzer Zeit allgemeinverständlich kommunizieren kann. Das wahrscheinlich Wertvollste am gesamten Science-Slam war, und ist, der Kontakt zu den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die, wie ich, an der Universität Rostock arbeiten, die ich aber ohne den Science Slam nicht kennengelernt hätte.“
Wie hat dein Umfeld auf den Erfolg reagiert?
„Auch wenn nur die wenigsten Menschen aus meinem Umfeld genau wussten, um was für eine Art von Veranstaltung es sich beim Science-Slam handelt, haben sich natürlich viele mit mir über diesen Erfolg gefreut. Außerdem hat der Erfolg beim Science-Slam größere Wellen geschlagen, als ich es mir zunächst vorgestellt habe. So habe ich beispielsweise mehrere Interviews zu meiner Forschungsarbeit und dem Science-Slam gegeben, aus denen Beiträge in Online- und Printmedien im In- und Ausland entstanden sind.“
Warum sollte man teilnehmen?
„Ich finde, teilnehmen sollte man, weil es bei dieser Veranstaltung nichts zu verlieren, aber einiges zu gewinnen gibt. So bietet der Vorbereitungsworkshops für den Science Slam eine tolle Möglichkeit, die eigenen Präsentations- und Visualisierungsskills zu verbessern. Außerdem bietet der Science Slam eine einzigartige Chance, auf einer Bühne zu stehen, sich aus dem eigenen Komfortbereich herauszuwagen und die eigene Forschungsarbeit vor einem interessierten aber fachfremden Publikum zu präsentieren.“
Viele Grüße aus Warnemünde sendet Robert Ott
Sind Sie auch neugierig geworden, wie Sie Ihre Forschungsarbeit auf kreative Weise einem interessierten, fachfremden Publikum präsentieren können? Dann nehmen Sie die Herausforderung an und melden Sie sich hier zum Science-Slam 2019 an!