1918 bis 1932

1919

Das mit der Kanzlerschaft verbundene Promotionsrecht wurde auf die Fakultäten übertragen, mit der Ausarbeitung einer neuen Verfassung wurde begonnen.

25. bis 27.11.1919

Die Fünfhundert-Jahr-Feier der Universität, für den 12.11.1919 geplant, musste wegen verkehrstechnischer Schwierigkeiten verschoben werden. Gelehrte aus dem ehemals feindlichen Ausland waren im Eingeständnis der weitgehenden Isolierung nicht geladen.
Die Landesregierung stiftete aus Anlass des Jubiläums: drei ordentliche Professuren, drei außerordentliche Professuren, drei Seminare und übergab das ehemals großherzogliche Palaisgebäude (ohne Barocksaal) der Universität.

Festzug anlässlich der 500-Jahrfeier der Universität

01.01.1920

Das von Johannes Reinmöller privat unterhaltene Zahnärztliche Institut wurde staatlich anerkannt und als Universitätszahnklinik von der Universität übernommen.

1921

Ein Mitte Juli 1921 vorgelegter Satzungsentwurf wurde von der Landesregierung nicht bestätigt. Sie behielt sich in jedem Falle das Recht der Oberaufsicht über die Universität vor. Die Beratungen gingen weiter und zogen sich über Jahre hin.

1924

Der bisher in der Philosophischen Fakultät verankerte Bereich Volkswirtschaftslehre wurde in die Juristische Fakultät eingegliedert, die fortan als Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät geführt wurde.

1929

Übernahme des Gebäudes des früheren herzoglichen Amts Toitenwinkel, Wismarsche Straße 8, in dem die Geologische Landesanstalt untergebracht war, für das Geologische und Mineralogische Institut.

1930

Inbetriebnahme des Neubaus der Chirurgischen Universitätsklinik (Maßmann-Straße, jetzt Schillingallee) und des Pathologischen Instituts, Strempelstraße (für beide Baubeginn: 1914, Fortführung im Ersten Weltkrieg, in den Nachkriegsjahren verzögerte Bautätigkeit).

1932

Die langwierigen Beratungen zwischen Landesregierung und Universität zur Ausarbeitung der Universitäts-Verfassung waren zum Abschluss gekommen, die neue "Brunstäd-Verfassung" trat mit Wirkung vom 1. Juli 1932 in Kraft. Sie wurde allerdings schon ein Jahr später wieder außer Kraft gesetzt.

Quelle: 575 Jahre Universität Rostock. Mögen viele Lehrmeinungen um die eine Wahrheit ringen. Rostock 1994, S. 340-341.

Weiterführende Literatur:

Buchsteiner, Martin; Strahl, Antje: Zwischen Monarchie und Moderne. Die 500-Jahrfeier der Universität Rostock 1919. Rostock 2008 (Rostocker Studien zur Universitätsgeschichte, 4). LINK