Galapagos-Riesenschildkröte Elvida ist neuer Star in der Zoologischen Sammlung

 Bildtext: Professor Stefan Richter und Zoodirektorin Antje Angeli freuen sich, dass die Galapagos-Riesenschildkröte Elvida nach ihrem Tod und Präparation einen festen Platz in der Zoologischen Sammlung der Universität Rostock gefunden hat. (Foto: Universität Rostock/ Julia Tetzke)
Bildtext: Professor Stefan Richter und Zoodirektorin Antje Angeli freuen sich, dass die Galapagos-Riesenschildkröte Elvida nach ihrem Tod und Präparation einen festen Platz in der Zoologischen Sammlung der Universität Rostock gefunden hat. (Foto: Universität Rostock/ Julia Tetzke)

Was viele nicht ahnen, ist die Tatsache, dass ein Zoologischer Garten viel mehr bietet als den Blick auf verschiedene Tierarten. „Als Zoo sind wir auch mit dem know how unserer Mitarbeiter eine optimale Plattform für natur-und artenschutzrelevante Forschung“, sagt die neue Direktorin, Antje Angeli. Und zugleich ein enges Verbindungsglied zu den Studierenden der Universität Rostock. Die gebürtige Kühlungsbornerin, die an der Universität Rostock Biologie studierte und am Zoologischen Institut ihre Diplom-Arbeit schrieb, will die langjährige enge Zusammenarbeit mit der Universität Rostock, wie Ihr Vorgänger Udo Nagel, fortsetzen. Bildung, Wissenschaft und Forschung seien im Rostocker Zoo fest verankert. Denn, wie Antje Angeli es formuliert, liefere die Forschung über die im Zoo gehaltenen Tierarten beispielsweise wichtige Erkenntnisse über ihr Verhalten, besonderen Bedürfnisse und ihre Lebensgewohnheiten.

Der gemeinsame Bildungsauftrag der Universität Rostock und des Zoos habe seit vielen Jahren eine fächerübergreifende Zusammenarbeit begründet, betont Professor Stefan Richter vom Institut für Biowissenschaften, der unter anderem die bereits 1775 gegründete Zoologische Sammlung leitet. „Es ist die älteste dauerhaft bestehende Einrichtung der Universität Rostock“, betont der Wissenschaftler. Er sei froh, dass der Zoo offen sei für eine intensive Zusammenarbeit mit der Universität. Das ist keine Selbstverständlichkeit.

Die Galapagos-Schildkröte Elvida wirkt in der Sammlung erstaunlich lebensecht. Sie hat bei der Präparation zur Stabilisierung ein Edelstahlskelett erhalten. Ihre Leibeshöhle ist ausgeräumt und nach einer langen Zeit der Trocknung mit einem speziellen Schaum ausgefüllt worden.

Elvida ist mit acht Jahren in den Rostocker Zoo gekommen und lebte bis zu ihrem Tod Mitte 2019 im Darwineum des Rostocker Zoos mit den drei Galapagos-Riesenschildkröten Isabela, Española und Estrella zusammen. Sie wurde 16 Jahre und vier Tage alt und wog 67,3 Kilogramm. Sie sei ein entspanntes Tier gewesen, sagt Antje Angeli. Bei Auseinandersetzungen unter ihren Artgenossen habe sie sich eher zurück gehalten. Das Duschen durch die Tierpfleger habe sie immer genossen und sei Streicheleinheiten durch die Pfleger nicht abgeneigt gewesen. Besonders am Hals habe sie sich gerne kraulen lassen, reckte dann ihren ganzen Körper der streichelnden Hand entgegen. „Schildkröten können aber auch eigensinnig sein, wenn es nicht nach ihrem Willen geht“, sagt Antje Angeli.

Galapagos-Riesenschildkröten erreichen eine Größe von bis zu 1,30 Meter und werden bis zu 290 Kilogramm schwer. „In Florida lebte das größte Tier in menschlicher Obhut – ein Männchen mit einem Gewicht von 422 Kilogramm“, sagt Professor Richter. Diese Tierart könne bis zu 80 Jahre alt werden. Sie würden auf dem Galapagos-Archipel im Pazifischen Ozean leben. Sowohl in Zonen mit üppiger Vegetation in regenfeuchten höheren Regionen, z.B. in Laubwäldern mit dichtem Unterwuchs , als auch in Gebieten mit spärlicher Vegetation und sehr heißem, trockenem Klima. Text: Wolfgang Thiel

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