Gute Tipps vom Rostocker Online Campus für Lehrende 

Professorin Carolin Retzlaff-Fürst leitet die Informationsplattform „Rostocker Online Campus“, kurz ROC.
Professorin Carolin Retzlaff-Fürst leitet die Informationsplattform „Rostocker Online Campus“, kurz ROC. (Foto: Universität Rostock/Julia Tetzke).

Die Corona-Pandemie sorge so auch für neue Lösungen und kreatives Umdenken in der universitären Lehre an der Universität Rostock. Die Plattform sei eine Hilfestellung für die Lehrenden, betont Professorin Retzlaff-Fürst. Digitale Lehre solle auf dem Rostocker Onlinecampus sichtbar gemacht werden. Es sei eine spannende Zeit für die Digitalisierung der Hochschullehre. „Wir entwickeln Angebote auf der Plattform, auf der man sich trifft“, betont die Professorin.

Aber welche Erfahrungen machen die Lehrenden an der Uni Rostock mit dieser neuen Plattform? 

Dr. Peter Danielis (37) arbeitet momentan in einer Vertretungsprofessur am Lehrstuhl für Verteiltes Hochleistungsrechnen an dem Institut für Informatik der Universität Rostock. Er ist auf den Rostocker Onlinecampus aufmerksam geworden und findet dieses Informationsportal, wie er sagt, sehr hilfreich, um gemeinsam digitale Lehre an der Universität Rostock zu entwickeln. Wie seine Kolleginnen und Kollegen hat er seine Lehre durch die aktuelle Situation im Sommersemester 2020 auf Online-Lehre umgestellt. „Nachdem ich schon im Wintersemester 2019/20 gelegentlich einzelne Teilnehmer einer meiner Vorlesungen per Videokonferenz live dazu geschaltet habe, gestaltet sich der Beginn dieses Sommersemesters nun vollständig digital“, berichtet Danielis. Was ihm bisher nach seinen Worten sehr geholfen hat, ist einerseits seine Erfahrung mit verschiedenen Videokonferenzsystemen in seiner Tätigkeit als Consultant für IT-Security, die er bis letztes Jahr im August ausübte. Andererseits hilft ihm auch das Wissen, das er in seinem Hochschuldidaktikkurs erworben hat. Dr. Danielis fertigt für die Studierenden seiner Vorlesung Powerpoint-Folien mit Lernzielen, dem inhaltlichen Hauptteil sowie Abschlussfragen für die Ergebnissicherung an; soweit nichts Neues. Jetzt zeichnet er aber zusätzlich Erklärungen zu den Vorlesungen auf, in dem er die Folien bespricht und die mit Audioaufnahmen kommentierten Folien den Studierenden als Video auf Stud.IP zur Verfügung stellt. Darüber hinaus empfiehlt er für jedes Vorlesungsvideo ein Datum, bis zu dem die jeweilige Vorlesung durchgearbeitet werden sollte, um den Studierenden ihre Planung zu erleichtern. Zusätzlich gibt es auf Stud.IP ein Forum zur Diskussion von Fragen. „Der direkte Draht über E-Mail zu mir ist natürlich auch weiterhin möglich“, so Danielis. Praktische Programmierprojekte in kleineren Studierendengruppen sowie die Betreuung von Abschlussarbeiten von Studierenden führt Dr. Danielis mit weiteren Kollegen live über Videokonferenzen durch und hat bisher gute Erfahrung damit gemacht. „Sogar ein digitales Whiteboard steht uns da zur Verfügung, wir können unseren Bildschirm teilen und so können wir gut gemeinsam Ideen skizzieren und teilen“, erzählt Dr. Danielis. Er sieht die derzeitige Situation als Herausforderung, aber auch als Chance, um die digitale Lehre voranzubringen. „Man wird hierdurch Erfahrungen sammeln und sich in Zukunft noch verbessern können“.  

Den Rektor freut es, dass der komplett digitale Online-Semesterstart und die Zusammenführung von digitaler Didaktik, Technik sowie Dokumentation trotz anfänglicher Kapazitätsengpässe an der Universität Rostock gelungen ist. Dabei hat nicht jeder gleich gejubelt.

Die Erfahrungen von Professor Ulf Karsten vom Institut für Biowissenschaften mit der Online-Lehre sind „etwas durchsetzt“, wie er selbst sagt. Die Informationen via Rostocker Onlinecampus seien sehr hilfreich, betont der Forscher. „Viele gute Tipps für einen Online Muffel wie mich“, zwinkert er. Das System BigBlueButton (BBB) unter Stud.IP sei einfach zu verstehen. „Ganz prima. Die Praxis zu Beginn zeigte aber, dass das System ab 9 Uhr – meine erste OnlineVorlesung – hoffnungslos überlastet war und es zu einem Zusammenbruch kam. Nach drei gescheiterten Versuchen dann der Abbruch. Am Dienstag dann Beginn ab 8:30 Uhr, Dateien verkleinert, und bis ca. 9 Uhr eine gelungene Veranstaltung mit dankbaren Studierenden. Ab 9 Uhr wieder Zusammenbruch des Systems. Mittwoch und Donnerstag Verlegung der Vorlesung auf 7:30 Uhr – alles perfekt – 30 Studierende, viele Fragen, sehr gute Kommunikation. Ich denke, alle waren zufrieden“, resümieret Professor Karsten. Mittlerweile habe das IT- und Medienzentrum der Universität mehr Serverkapazität für BBB zur Verfügung gestellt. „BBB – wenn es funktioniert – hat mich überzeugt, und die Studierenden sind richtig dankbar mal wieder Kontakt zu einem Dozenten gehabt zu haben.“

Text: Wolfgang Thiel

 

Kontakt
Prof. Dr. Carolin Retzlaff-Fürst
Universität Rostock
Institut für Biowissenschaften 
Tel.: + 49 381 498-6190
carolin.retzlaff-fuerstuni-rostockde

 

 


Zurück zu allen Meldungen