Voraussichtlich 250 Arten, die in Nordostdeutschland wachsen und die Pilzberater, Mitarbeiter des Botanischen Gartens und pilzkundige Ehrenamtler sammeln, werden präsentiert. „Es geht um die Identifikation der Arten, deren Wuchsorte sowie um allgemeines Wissen über Pilze, auch um korrektes Sammeln“, sagt Kustos Dr. Dethardt Götze. Marone oder Gallenröhrling? Für den Pilzlaien sei der Unterschied zwischen essbar und ungenießbar manchmal kaum zu erkennen, weiß der Kustos nur zu gut. Oberstes Anliegen der Landes-Pilzausstellung sei es deshalb, Menschen vor Vergiftungen zu bewahren. Jedes Jahr würden auch ungenießbare Pilze zwischen den essbaren landen, wissen die Pilzberater zu berichten.
Götze hofft, dass auch ein Riesenbovist zu sehen sein wird. Dieser beliebte und leicht zu bestimmende Wiesen- und Speisepilz mit außerordentlich großem Fruchtkörper aus der Familie der Champignonverwandten erfreue sich großer Beliebtheit.
Wegen Corona wird die Pilzausstellung nicht wie sonst üblich konzentriert in einem großen Ausstellungsbereich zu sehen sein, sondern entlang eines Rundweges durch den acht Hektar großen Botanischen Garten stattfinden. „Also räumlich entzerrt und alles auf Abstand“, betont Dr. Götze. Für die Besucherinnen und Besucher gehe es auch in diesem Jahr darum, Pilze exakt kennen zu lernen. Dazu diene beispielsweise die Pilzberatung, die innerhalb der Schau ganztägig angeboten werde. Besucherinnen und Besucher können ihre gesammelten Pilze zeigen, sie bestimmen und sich beraten lassen. Mit dem Fahrrad Anreisende werden gebeten, ihre Fahrräder schon vor der Ankunft im Botanischen Garten zu parken, da infolge der Corona-Schutzmaßnahmen kaum Stellplätze im Botanischen Garten vorhanden sein werden.
Zum Programm gehört auch das Färben von Wolle mit Pilzfarbstoffen. Ines Jung verrät, wie das geht. Kinder können an beiden Tagen malen und basteln. Außerdem gibt es eine Pilz-Wissensrallye mit Glücksrad. Es winken kleine Preise. Angeboten wird auch Literatur rund um das große Thema Pilze. Zudem gibt es eine Briefmarken-Ausstellung, die 446 Pilzarten aus 118 Ländern zeigt. Die Rostocker Kakteenfreunde bieten zudem Sukkulenten aus eigener Nachzucht zum Kauf an.
Text: Wolfgang Thiel
Bildunterschrift: Die Gemeine Stinkmorchel ist Pilz des Jahres 2020. (Foto: Ria Bütow).
Kontakt:
Dr. Dethardt Götze
Kustos des Botanischen Gartens
Universität Rostock
Tel.: +49 381 498-6255; -6250
E-Mail: botanischer.gartenuni-rostockde