Laientheater, Laienorchester, Ortschronisten und mehr Kultur – Universität Rostock und Kulturanthropologisches Institut Oldenburger Münsterland erforschen ehrenamtliche Kulturarbeit

Ortschronistinnen und -chronisten in Mecklenburg-Vorpommern, Führung durch Teterow (Copyright: Archiv Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern).
Holdruper Plattschnackers im Oldenburger Münsterland, „Residenz Slot un Riegel“ (Copyright: Sina Rieken).

In zwei Regionen – dem Landkreis Rostock und dem Oldenburger Münsterland – wird vergleichend erforscht, auf welchen Faktoren das Ehrenamt beruht, welche Formen des Engagements sich bewährt haben und wie es in Zukunft unterstützt werden kann. Zur ehrenamtlichen Kulturarbeit zählen z.B. das freiwillige Engagement in und für Museen und Bibliotheken, Zusammenschlüsse zur Förderung bildender Künste oder auch die Bereitstellung kultureller Gemeinschaftsräume wie Kulturhäuser und kulturelle Treffs. Gerade in ländlichen Regionen ist das kulturelle Angebot sehr stark durch ehrenamtliche Tätigkeit geprägt. Die kulturelle Infrastruktur wird in ländlichen Regionen vor allem vom individuellen Engagement kulturell aktiver Menschen aus der Mitte der Gesellschaft getragen. Allerdings zeichnet sich ein Wandel und mitunter auch ein partieller Rückgang des ehrenamtlichen Engagements ab. Selbst in Regionen, in denen ehrenamtliche Arbeit traditionell eine große Rolle spielte und hoch angesehen war, scheint sie an Attraktivität zu verlieren.

Die Wissenschaftler/innen suchen Antworten auf Fragen wie z.B.: Welche Formen von ehrenamtlicher Kulturarbeit gibt es und wie haben sie sich entwickelt, etwa aus traditionellen Vereins- oder Brauchstrukturen heraus? Wie verändert(e) sich das Engagement – aufgrund demografischer, wirtschaftlicher, sozialer und politischer Entwicklungen? Wer engagiert sich und welchen Anteil haben dabei bspw. junge Menschen, Frauen oder auch Kreative und weitere Gruppen, die sich in der jüngeren Vergangenheit in der jeweiligen Region niedergelassen haben? Welche (neuen) kulturellen Aktivitäten entfalten sie und entstehen gar neue Formen von kulturellem Engagement? Welche Bedeutung hat das ehrenamtliche Engagement für die Gesellschaft?

Am Beispiel der darstellenden Kultur (Laientheater, Musikvereine und Chöre) und der vermittelnden Kulturarbeit (vor allem die lokale Geschichtsforschung) will die vergleichend angelegte Studie die Spezifika der Regionen deutlicher herausstellen. Damit kann sie Wege aufzeigen, wie kulturelles ehrenamtliches Engage­ment in Zukunft gezielt gefördert und weiterentwickelt werden kann.

Das Projekt „EKLAIR – Ehrenamtliche Kulturarbeit in ländlichen Regionen. Eine Vergleichsstudie im Oldenburger Münsterland und im Landkreis Rostock“ erfolgt im Rahmen von „Faktor K – Forschung zum Faktor Kultur in ländlichen Räumen“ (Fördermaßnahme: Bundesprogramm Ländliche Entwicklung – BULE). Es wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.


Kontakt:
Dr. Petra Himstedt-Vaid
Universität Rostock
Wossidlo-Forschungsstelle für Europäische Ethnologie/Volkskunde
Tel. +49 381 498-1051
petra.himstedt-vaiduni-rostockde

Dr. Friederike Berlekamp
Universität Rostock
Wossidlo-Forschungsstelle für Europäische Ethnologie/Volkskunde
Tel. +49 381 498-1055
f.berlekampuni-rostockde

Prof. Dr. Christine Aka
Kulturanthropologisches Institut Oldenburger Münsterland (KAI-OM)
Museumstraße 25, 49661 Cloppenburg
Tel. +49 4471 7010-661
akakai-omde

Dr. Thomas Schürmann
Kulturanthropologisches Institut Oldenburger Münsterland (KAI-OM)
Museumstraße 25, 49661 Cloppenburg
Tel. +49 4471 7010-662
schuermannkai-omde

Sina Rieken M.A.
Kulturanthropologisches Institut Oldenburger Münsterland (KAI-OM)
Museumstraße 25
49661 Cloppenburg
Tel. +49 4471 7010-663
riekenkai-omde

 


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