Tagung zur ostdeutschen Bildungsforschung an der Universität Rostock

Aus Sicht der Bildungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler existiert an den ostdeutschen Hochschulen Expertise, die gerade für die öffentliche Diskussion und die Politikberatung Gehör finden sollte. Die von Professor Falk Radisch ins Leben gerufene Initiative wird von den Universitäten Magdeburg (Professorin Raphaela Porsch), Potsdam (Professorin Miriam Vock), Leipzig (Professorin Nina Kolleck) und Dresden (Professor Axel Gehrmann) getragen. Gemeinsam organisieren sie mit dem universitären Zentrum für Lehrkräftebildung und Bildungsforschung der Universität Rostock (ZLB UR) die Tagung, die diese Expertise sichtbar machen und vernetzen will.

Die Herausforderungen, vor denen ostdeutsche Bildungseinrichtungen stehen, sind in vielen Punkten sehr viel umfangreicher und ausgeprägter als in den westdeutschen Einrichtungen. So stehen beispielsweise für den Seiteneinstieg in den Schuldienst weniger Akademikerinnen und Akademiker zur Verfügung, im Hinblick auf den Ausbau der Digitalisierung sind die Lücken bei den technischen Grundlagen sehr viel größer und tiefer.

Die ostdeutschen Länder verfügen nur über wenige Universitäts- und Hochschulstandorte mit Bildungsforschung und fast keine außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Bereich der Bildungsforschung. Im Vergleich mit westdeutschen Standorten sind die Ostdeutschlands zusätzlich kleiner und aufgrund der meist verinselten Lage deutlich weniger vernetzt. „Doch gerade die Bildungsforschung ist ein Feld, das von standortübergreifender Kooperation stark profitiert und das auf Sichtbarkeit angewiesen ist“, hebt Professor Radisch hervor. Daran versuche die Tagung anzusetzen, bei der auch die meisten ostdeutschen Standorte mit aktiven Beiträgen vertreten sein werden. Nicht zuletzt wollen die Organisatorinnen und Organisatoren der Konferenz zeigen, dass die ostdeutsche Situation in der Bildungslandschaft sich in ihrer Spezifik von der westdeutschen unterscheide, aber in der SWK nicht ausreichend Berücksichtigung finde, da bei ihrer Zusammenstellung auf ostdeutsche Expertise verzichtet worden sei. Die Tagung soll der Auftakt zu regelmäßigen Veranstaltungen dieser Art und zu einer intensivierten Vernetzung der ostdeutschen Bildungsforscherinnen und -forscher sein. „Um den notwendigen und möglichen Beitrag zur Diskussion um Lösungen der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen im ostdeutschen Bildungssystem leisten zu können, benötigen wir Vernetzung und Sichtbarkeit.“, so Professor Radisch.

Zum Tagungsprogramm


Kontakt:
Prof. Dr. Falk Radisch
Universität Rostock
Philosophische Fakultät
Institut für Schulpädagogik und Bildungsforschung
Tel.: +49 381 498-2648 (direkt) -2655 (Sekretariat)
falk.radischuni-rostockde
www.isb.uni-rostock.de

 

 

 

 


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