Von Anfang an im Blick - Berufsoption FH-Professur

Foto: Katrin Freund

Am 25. Oktober trafen sich bereits zum zweiten Mal Mentees, Alumae sowie Interessentinnen in Greifswald, um sich über die berufliche Alternative der FH-Professur zu informieren. Zur Veranstaltung wurden drei Hochschulprofessorinnen eingeladen. Mit dabei waren Prof. Dr. Adina Dreier-Wolfgramm, eine ehemalige Mentee im KarriereWegeMentoring-Programm und Professorin für Pflegewissenschaft an der HAW in Hamburg, Prof. Dr. Ivonne Honekamp, Professorin für BWL an der Hochschule Stralsund und Prof. Dr. Claudia Nürnberg, Professorin für Pädagogik der Kindheit an der Hochschule Neubrandenburg.

Nach einer Vorstellungsrunde konnten die Teilnehmerinnen die Professorinnen ausfragen. Die drei Hochschulprofessorinnen erzählten nicht nur von ihren eigenen – sehr unterschiedlichen – Karriereverläufen, sondern gaben wertvolle und vor allem persönliche Tipps bezüglich einer FH-Professur. Auf sehr unterhaltsame Weise wies Prof. Claudia Nürnberg darauf hin, niemals eine Professur am Telefon vor den Berufungsverhandlungen anzunehmen. Ebenso erfuhr das Publikum, dass das Lehrdeputat von 18 SWS auch auf Antrag reduziert werden kann, z.B. bei Projektarbeit. Prof. Ivonne Honekamp teilte nicht nur ihre Erfahrungen aus dem Bereich der Privaten Hochschulen und ihrer aktuellen Tätigkeit, sondern auch ihre Freude an Lehre, der eigenständigen Gestaltung ihres Fachbereiches und die große Praxisnähe. Für alle Interessierten empfahl Prof. Adina Dreier-Wolfgramm den Hochschullehrerbund, der neben Weiterbildungsangeboten und juristischer Unterstützung auch zu Berufungsverfahren berät. Ihre Quintessenz: Für alle, die Freude an der Lehre und an der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses haben, die eine große Praxisnähe bevorzugen und nicht den administrativen Aufwand scheuen, ist die FH-Professur eine erfüllende Alternative zur Hochschulprofessur.

Das Wichtigste zusammengefasst:

  • Lehrdeputat von 18 SWS, Möglichkeit der Reduzierung bei zusätzlicher Projekt- oder Gremienarbeit,
  • Das Lehrdeputat kann an privaten Hochschulen höher sein,
  • Praxiserfahrung: insgesamt 5 Jahre (3 Jahre außerhalb der Hochschule, 2 Jahre innerhalb der Hochschule) dabei gilt Teilzeit = Vollzeit,
  • Tätigkeiten an außeruniversitären Forschungseinrichtungen zählen nicht zu den Praxiserfahrungen,
  • Bei Berufungsverfahren: Wie passt das eigene Thema in das Curriculum des Fachbereichs der Hochschule hinein bzw. wie will man sich einbinden?
  • Bei privaten Hochschulen wird das Berufungsverfahren erst nach positiver Evaluation (nach einem Semester) eingeleitet,
  • Einwerbung von Drittmitteln, Führungserfahrungen in Arbeitsgruppen sowie Veröffentlichungen sind auch für die Bewerbung auf Hochschulprofessuren von Vorteil und verbessern die Position bei Berufungsverhandlungen,
  • An einigen Hochschulen kann man alle 3 Jahre die Leistungszulagen neu verhandeln (bei neuer Stelle mindestens 500 – 900 € mehr),
  • Mehr Sicherheit durch Verbeamtung, Verbeamtung ist in der Regel nach ein bis zwei Jahren möglich
  • Hochschulprofessor*innen haben kleine Budgets für Weiterbildungen und Reisen, sie haben keine Sekretärin und in der Regel keine stud. Hilfskräfte und weniger Doktorand*innen,
  • Die Digitalisierung der Lehre wird von den Hochschulen unterschiedlich gehandhabt, abhängig vom Budget und der Ausrichtung der Hochschule,
  • Weitere Informationen rund um das Thema Hochschulprofessur finden Sie beim Hochschullehrerbund: https://hlb.de/

Weitere Impressionen der Veranstaltung finden Sie hier

 

Autorin: Ivette Döring

 

 


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