Ereignisse zwischen 1989 und 1995

Meilensteine der Rostocker Universität auf dem Weg in die Bundesrepublik Deutschland


Hauptgebäude der Universität Rostock
[Quellen der in der Chronologie nicht anders gekennzeichneten Fotos: Universitätsarchiv Rostock (UAR)]

Studentisches Sonderwahlbüro in einem Wohnheim...
...bei den Kommunalwahlen am 7. Mai 1989

07.05.1989

Letzte Kommunalwahlen, die nach Einheitslisten der Nationalen Front stattfanden

  • Operative MfS-Aktion „Symbol 89“ zur „Absicherung“ der Wahlen in Zusammenarbeit mit den staatlichen Leitungen.
  • Die Studenten der WPU mussten in Sonderwahllokalen ihre Stimmen abgeben. Die Seminargruppenberater wurden beauftragt, die Studenten zu kontaktieren, die am Wahltag bis 11 Uhr noch nicht gewählt hatten.
  • Mitglieder der Evangelischen Studentengemeinde (ESG) und andere Universitätsangehörige überwachten die Stimmauszählungen. Die offiziellen Auszähl-Ergebnisse der Wahlbüros waren teilweise mit Bleistift geschrieben und waren im Rathaus nicht mehr zu verifizieren.
  • Flächendeckende Überprüfungen bewiesen Wahlfälschungen.
  • Die Kommunalwahl war für viele Bürger der DDR ein Zeichen dafür, dass die DDR-Regierung kein Interesse daran hatte, Glasnost und Perestroika zuzulassen.

Juni 1989

Aktivisten der ESG suchten das Gespräch zu Reformkräften innerhalb der SED, u. a. zu Dr. Sybille Bachmann vom Lateinamerika-Institut. In Folge dieser Kontakte wurde in der ESG ein Wochenendseminar zum Thema „Theologie der Befreiung und die DDR“ ausgerichtet.

Sommer 1989

  • In den Monaten Juli und August verließen mehr als 50 000 Menschen über Ungarn die DDR.
  • Im Sommer 1989 stellten 120 000 DDR-Bürger einen Ausreiseantrag.
  • Immer mehr Menschen flohen außerdem in die bundesdeutschen Botschaften in Warschau, Prag und Budapest.

Bei der zweiten Montagsdemonstration in Leipzig wurden 89 Demonstranten verhaftet und teilweise zu Haftstrafen bis zu einem halben Jahr oder Geldstrafen bis 10 000 M verurteilt.

11.09.1989

Bei der zweiten Montagsdemonstration in Leipzig wurden 89 Demonstranten verhaftet und teilweise zu Haftstrafen bis zu einem halben Jahr oder Geldstrafen bis 10 000 M verurteilt.

27.09.1989

Studenten der Rostocker ‚Gruppe Umwelt‘ (Änne Lange, Kirsten Leefhelm, Thomas Heldt und Johann-Georg Jäger) der St.-Petri-Nikolai-Gemeinde nahmen Kontakt mit Pastor Henry Lohse auf, um Fürbitte-Andachten für die nach den Leipziger Montagsandachten verhafteten Demonstranten durchzuführen. Der Pastor und der Gemeinderat stimmten diesem Anliegen zu.

04.10.1989

„Lehre und Forschung zum Wohle der Menschen“: Die WPU erhielt ein Ehrenbanner des ZK der SED.

05.10.1989

Erste Fürbitte-Andacht in der Petrikirche mit ca. 500 Teilnehmern.

07.10.1989

Die Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der DDR in Berlin waren von Demonstrationen begleitet

  • Polizei und MfS-Mitarbeiter gingen unter Einsatz von Wasserwerfern, Reizgas und Schlagringen gewaltsam gegen friedliche Demonstranten in Berlin vor. Am 7. und 8. Oktober gab es allein in Berlin 1071 Festnahmen.
  • Erste Massendemonstration in Plauen mit 15 000 Menschen, die von den Sicherheitskräften nicht aufgelöste werden konnte.

09.10.1989

„Wir sind das Volk!“ − Die Montagsdemonstration in Leipzig mit ca. 70 000 Teilnehmern verlief friedlich.

10.10.1989

Die SED-Parteileitung (UPL) der Wilhelm-Pieck-Universität (WPU) wandte sich mit einem Brief an Ernst Timm, 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Rostock. Darin werden kritisiert:

  • ein fehlendes politisches Konzept der Parteiführung,
  • die fehlende Bereitschaft zu einem gesamtgesellschaftlichen Dialog über die Ursachen der entstandenen Situation in der DDR,
  • die Darstellung der gesamtgesellschaftlichen Probleme in den Medien der DDR,
  • die Ignoranz der Partei- und Staatsführung gegenüber den Problemen der Bevölkerung.

12.10.1989

Kurzfristige Verlagerung der Fürbitte-Andacht von der Petrikirche in die Marienkirche angesichts der ca. 3000 bis 3500 erschienenen Teilnehmer.

18.10.1989

Erich Honecker wurde im SED-Politbüro zum Rücktritt gezwungen. Egon Krenz, Wahlleiter der gefälschten Kommunalwahlen vom 07.05.1989, trat an seine Stelle.

19.10.1989

Fürbitte-Andachten in der Petri- und der Marienkirche (erste Predigt von Pastor Joachim Gauck) und anschließende erste Demonstration mit dem von Pastor Stefan Mahlburg angefertigten Schmetterling, der zum Symbol der Rostocker friedlichen Demonstrationen wurde.

25.10.1989

Beratung des Senats der WPU:

  • Erste Gespräche über die aktuelle politische Situation,
  • Offener Brief der Universitätsleitung unter Rektor Prof. Dr. Klaus Plötner, in dem das Bedauern über den Verlust von Studenten und Mitarbeitern durch Ausreise zum Ausdruck gebracht wurde.

25.10.1989

Letztmalige Teilnahme eines Vertreters der Universitätsparteileitung (UPL) an einer Senatssitzung der WPU.

06.11.1989

Die außerordentliche Sitzung der Stadtverordnetenversammlung in der Sport- und Kongresshalle beschloss auf Vorschlag von OB Dr. Henning Schleiff (SED) die Bildung eines zeitweiligen Gerechtigkeitsausschusses (GA). Später wurde dieser durch Vertreter der Kirchen und andere Bürger erweitert. Die erste Sitzung des GA fand am 28.11.1989 im Rathaus statt, in dem von der Universität die Fremdsprachenlehrerin (und spätere langjährige Bundestagsabgeordnete) Dr. Christine Lucyga und der Physiker (und spätere Rostocker Oberbürgermeister) Dr. Klaus Kilimann mitarbeiteten.

[Fotos Marco Pahl]

07.11.1989

Studentendelegiertenkonferenz in der Mensa auf Vorschlag der FDJ-Leitung der Uni (HGL) mit Rektor Prof. Dr. Plötner zur Klärung der weiteren Vertretung grundlegender studentischer Interessen:

  • Ablehnung der FDJ als Alleinvertretung der Studentenschaft
  • Beschluss zur Bildung von parteiunabhängigen Studentenräten auf der Ebene der Struktureinheiten
  • Dennoch Ausrufung eines Studentenbundes innerhalb der FDJ
Konstituierende Sitzung des Studentenrates
im Uni-Hauptgebäude am 07.11.1989

09.11.1989

Gründung eines Studentenbundes innerhalb der FDJ
Vertreter der HGL hatte die Gründung initiiert, u. a. weil angeblich mit einer Zerschlagung der FDJ bestehende Rechte nicht in Anspruch genommen würden und weil die Kontinuität der FDJ gefragt sei: „Warum […] Strukturen zerstören und Rechte verschenken, um wieder neue Strukturen aufzubauen und gleiche Rechte erkämpfen zu müssen […]“
[Quelle: Artikel „Rat oder Ratlos“ von Frank Gesche (HGL-Sekretär) und Norbert Lange (Stellv. Sekretär der HGL), DNU Nr 18, 1989, S. 7]

09.11.1989

Nach den Fürbitte-Andachten demonstrierten etwa 40 000 Rostocker durch die Innenstadt. Während dieser Demonstration wurde bekannt, dass die Berliner Mauer offen ist.

10.11.1989

Aufruf von Rektor Prof. Dr. Plötner in der DNU, Heft 18, 1989, Seite 1 an alle Uni-Mitglieder.

16.11.1989

Auf Anordnung des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen wurden vertiefte Kennnisse in Marxismus-Leninismus nicht mehr bei der Benotung von Promotionen berücksichtigt.

28.11.1989

Mitglieder einer ‚Initiativgruppe Universitätsreform‘, gegründet im Oktober 1989 von Prof. Dr. Manfred Olbertz, Prof. Dr. Joachim Riße, Prof. Dr. Horst Pätzold und Prof. Dr. Gerhard Maeß, veröffentlichten in den Norddeutschen Neuesten Nachrichten (NNN) einen von 38 Hochschullehrern und ca. 50 Studenten unterzeichneten ‚Aufruf zur Mitwirkung aller Wissenschaftler, Mitarbeiter und Studenten an der Vorbereitung von Vorschlägen für eine Universitätsreform‘. In diesem Aufruf wurde zur Teilnahme an einer ersten öffentlichen Versammlung der Initiativgruppe am 28.11.1989 aufgefordert.

In der Diskussion brachte ein Prorektor zum Ausdruck, dass die erforderlichen Besserungen schon von der amtierenden Universitätsleitung eingeleitet worden seien. Einer zusätzlichen Initiativgruppe bedürfe es daher nicht.

28.11.1989

Letztmalige Teilnahme eines Vertreters der FDJ-Hochschulgruppenleitung und des 1.  Prorektors an einer Senatssitzung.

28.11.1989

Senatsbeschluss zur Wiedereinrichtung der Theologischen Fakultät.

03.12.1989

Menschenkette ‚Ein Licht für unser Land‘ entlang der Fernverkehrsstraße 96.

04.12.1989

Besetzung des Stasi-Gebäudes in der August-Bebel-Straße und Mahnwache durch Rostocker Bürger.

05.12.1989

Gründung des Unabhängigen Untersuchungsausschusses zur Entmachtung und Aufdeckung der Praktiken des Staatssicherheitssystems (UUA). Ihm gehörten folgende Universitätsmitglieder an: Dr. Jens Langer, Dr. Hans-Joachim Memmler, Ernst Beyer, Prof. Dr. Werner Krenkel, Dr. Hartmut Krienke, Christoph Krummacher, Maria Ortmann, Prof. Dr. Lothar Pelz, Prof. Dr. Gerd Röpke und Anneliese Schünemann.

06.12.1989

Willy Brandt, Ehrenvorsitzender der SDP, sprach in der überfüllten Marienkirche zu Tausenden Rostockern.

07.12.1989

Der Studentenbund innerhalb der FDJ löst sich wieder auf, um einer regulär gewählten, parlamentarischen Vertretung Platz zu machen.

08.12.1989

Die Sektion Marxismus-Leninismus beschloss ihre Selbstauflösung zum 13.12.1989 und die Gründung mehrerer Institute.

20.12.1989

Beratung des Senats unter Leitung von Rektor Prof. Dr. Klaus Plötner. Anschließend vierstündige Plenartagung des Wissenschaftlichen Rates der WPU und der Professoren unter der Leitung von Prorektor Prof. Dr. Heinz Ulbricht:

  • ungewöhnlich offene Diskussionen über Hochschulverfassung und Strukturänderungen,
  • Forderung eines Konzils mit grundlegenden Befugnissen durch die Professoren Prof. Dr. Ernst-Rüdiger Kiesow und Prof. Dr. Werner Krenkel,
  • Bekanntgabe der Gründung der Institute für Philosophie, Soziologie und Sozialgeschichte sowie Politik und Zeitgeschichte,
  • Bestätigung von Prof. Dr. Klaus Plötner als Rektor und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rats durch den Wissenschaftlichen Rat bis zur Neuwahl 1990.

03.01.1990

Beschluss zur Überführung der Universitätszeitung "Die Neue Universität" (DNU, Organ der UPL) als "Rostocker Universitätszeitung" (RUZ) in ein Organ des Wissenschaftlichen Rats der Universität. Mit der Veröffentlichung diverser Leserzuschriften und kontroverser Artikel hat die RUZ zur Entwicklung der Meinungsfreiheit und damit auch zum Erfolg der Reformbestrebungen an der Universität beigetragen.

03.01.1990

Beschluss des Senats der WPU über die Bildung eines Rehabilitierungsausschusses (Vorsitz: Prof. Dr. Siegfried Joachim). Seine Aufgabe war es, die Schicksale von Universitätsmitgliedern zu untersuchen, denen während der SED-Herrschaft Unrecht zugefügt worden war, und Anträge auf Rehabilitierung zu bearbeiten. Beispielsweise wurden folgende Rehabilitierungen ausgesprochen:

  • Der Historiker Prof. Dr. Johannes Nichtweiß, der 1958 in den Selbstmord getrieben wurde.
  • Der Slawist Jürgen Janetzko, der wegen seiner nicht parteikonformen Haltung zum Einmarsch der Truppen des Warschauer Vertrages in Prag 1968 aus der Universität verwiesen wurde.
  • Der Hochschuldozent für sozialistische Betriebsführung Dr. Reinhard Ruck, der 1971 seine Dozentur verlor und die Universität verlassen musste, weil er der Allwissenheit der SED auch in Meliorationsfragen seine fachkompetente Meinung gegenüberstellte.
  • Der Mathematiker Dr. Wolfgang Moldenhauer, der „in die Praxis zur Bewährung“ entlassen wurde, weil er in einer öffentlichen Veranstaltung am 14.04.1978 in der Aula mit dem Fernsehanwalt Professor Kaul eine spitzfindige Frage zur Rechtsstaatlichkeit gestellt hatte.
  • Der Mediziner Prof. Dr. Schoenemann, der 1972 die DDR verlassen musste, weil sein Engagement für die katholische Kirche mit dem Bewusstseinsbildungskonzept der Partei nicht in Übereinstimmung stand.
  • Der Soziologe Prof. Dr. Voigt, der viel Ärger mit seiner Partei bekam, seines Amtes enthoben wurde und zwei Jahre Vorlesungs- und Publikationsverbot erhielt, weil er sich in einem OZ-Artikel kritisch zu den Beziehungen von Leistungsverhalten und Sozialpolitik geäußert hatte.

03.01.1990

Einberufung einer Arbeitsgruppe des Wissenschaftliches Rats zur Untersuchung der Hintergründe der Namensgebung "Wilhelm-Pieck-Universität" unter der Leitung des Historikers Prof. Dr. Martin Guntau.

16.01.1989

Verabschiedung der Satzung der Studentenschaft, die von einem provisorischen Universitätsrat initiiert worden war. In einer Urabstimmung innerhalb der Studentenschaft hatten sich 90,5 % der Teilnehmer an der Wahl für die neue Satzung ausgesprochen.

18.01.1990

In der „Rostocker Universitätszeitung“ wurde bekanntgegeben, dass die Universitätsparteileitung der SED-PDS ab sofort keine Räumlichkeiten der Universität mehr in Anspruch nimmt.

18.01.1990

Die Hochschulgruppenleitung der FDJ (HGL) wurde durch einen frei gewählten Studentenrat ersetzt.

28.01.1990

Die Initiativgruppe um Prof. Dr. Manfred Olbertz veröffentlichte mit Unterstützung der damaligen Universitätsleitung den ersten Entwurf einer „Vorläufigen Verfassung der Universität Rostock“ in 100 Exemplaren an der Universität.

12.02.1990

Altbundeskanzler Helmut Schmidt sprach vor Tausenden Menschen vor dem Barocksaal auf dem Universitätsplatz.

28.02.1990

  • Enthüllung der Gedenktafel für Arno Esch in Anwesenheit von Prof. Dr. Rainer Ortleb, Parteivorsitzender der LDP (Informatik-Dozent an der WPU, später Bundesminister für Bildung und Wissenschaft).
  • Senatsbeschluss zur Wiedereröffnung der Juristischen Fakultät im Foyer des Universitätshauptgebäudes.
  • Beschluss des Senats der WPU, bezüglich einer Namensänderung der Universität eine Urabstimmung aller Universitätsangehörigen durchzuführen.

09.03.1990

Bundeskanzler Helmut Kohl sprach in Rostock auf dem Platz der Fischerbastion.

14.03.1990

Entscheid des Senats der WPU über Urwahlen zur Namensgebung, Wahlordnung und Zusammensetzung des a. o. Konzils.

 

14.03.1990

Der Sprecherrat der wissenschaftlichen Mitarbeiter erhielt zwei Sitze im Senat.

 

18.03.1990

Erste freie Volkskammerwahlen.

 

Urabstimmung über den Namen "Wilhelm-Pieck-Universität"

17.04.1990

Veröffentlichung der Ergebnisse der Urabstimmung zum Namen der Universität:

Fast 80 % der Teilnehmer an der Abstimmung sprachen sich für die Abschaffung des Namens ‚Wilhelm Pieck‘ aus. Zwei Tage später legte die Universität den Namen Wilhelm Piecks ab.

26.04.1990

Wahlveranstaltungen für die Mitglieder des a. o. Konzils in den Struktureinheiten.

 

11.05.1990

Veröffentlichung des Verfassungsentwurfs der Initiativgruppe Universitätsreform und des Entwurfs des Mathematikers Prof. Dr. Wolfgang Engel in der Rostocker Universitätszeitung.

 

Präsidium des a. o. Konzils
Abstimmung

22.05.1990

Erste Sitzung des außerordentlichen Konzils (Südstadt-Mensa) bestehend aus 100 Hochschullehrer, 100 wissenschaftliche Mitarbeiter, 50 Studenten und 50 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter. Das Konzil war außerordentlich, weil es noch keine gesetzliche Grundlage hatte.  Es war eine Versammlung von Menschen mit sehr unterschiedlichen politischen und persönlichen Anschauungen, Zielen, Erwartungen und Befürchtungen.

  • Wahl des Präsidiums
    Im linken Bild v. l .n .r.: Klaus C. Michel, Clemens Krempner, Prof. Dr. Gerhard Hennighausen (stellv. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Pätzold (Vorsitzender), Dr. Jürgen Seemann, Dr. Klaus-Michael Bull, Elisabeth Pfützner, Manfred Sedat
  • Appell von Prof. Dr. Lothar Pelz (UUA) an all jene, die in der Vergangenheit konspirativ mit dem MfS zusammengearbeitet hatten, sich nicht in Ämter oder Kollegialorgane der Universität wählen zu lassen. Alle Kandidaten für solche Funktionen sollten eine entsprechende Erklärung abgeben.
  • Beschluss über die Zusammensetzung des Senats und Nominierung von Kandidaten für den Senat.
  • Aufstellung von Kandidaten für das Rektorenamt.
Rektorkandidat Prof. Dr. Günther Wildenhain
Der frisch gewählte a.o. Senat

29.05.1990

Zweite Sitzung des a. o. Konzils (Südstadt-Mensa)

  • Verabschiedung der Senatsordnung und der Ordnungen für die Wahl der Senatsmitglieder, des Rektors und der Prorektoren.
  • Wahl des Mathematikers Prof. Dr. Gerhard Maeß zum Rektor.
  • Wahl der Mitglieder des a.o. Senats (8 Hochschullehrer, 8 wissenschaftliche Mitarbeiter, 4 Studenten, 4 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter):
    Die gewählten Senatsmitglieder im rechten Bild von unten nach oben und von links nach rechts: 1. Reihe: Dr. Sabine Fröhlich, Dr. Ingrid Sonnenburg, Susanne Lieckfeld, Dr. Heiderose Oberender; 2. Reihe: Ingelore Sievert, Prof. Dr. Hennighausen; 3. Reihe: Klaus-Michael Bull, Dr. Ingrid Hartmann, Prof. Dr. Ernst-Rüdiger Kiesow, Dr. Ronald Redmer, Ulrich Köthe; 4. Reihe: Tilo Wolf, Doz. Dr. Grümmert, Prof. Dr. Krenkel, Christian Voigtländer, Dr. Thomas Walter; 5. Reihe: Eckart Neumann, Dr. Hans-Joachim Bartsch, Prof. Dr. Hans Kelling, Prof. Dr. Lothar Pelz, Dr. Hans-Joachim Memmler, Stefan Döbler
  • Der Rektor war Vorsitzender des Senats ohne Stimmrecht.

 


Der Mathematiker Prof. Dr. Gerhard Maeß wird zum Rektor gewählt. Nach Jahrzehnten war dies die erste demokratische Rektorwahl an der Rostocker Universität.

Prorektor Prof. Dr. Ernst-Rüdiger Kiesow
Gratulation durch den Rektor

07.06.1990

Dritte Sitzung des a. o. Konzils (Südstadt-Mensa)

  • Wahl des Theologen Prof. Dr. Ernst-Rüdiger Kiesow zum Prorektor.
  • Auftrag an die Kommission ‚Universitätsverfassung‘ (Leitung: Prof. Dr. Gerhard Hennighausen), bis zum 01.09.1990 den Entwurf einer vorläufigen Verfassung zu erarbeiten.

01.07.1990

Währungsunion.

 

Prorektor Prof. Kiesow überreicht dem Rektor die Zepter
Blick auf die Festversammlung

11.07.1990

Feierliche Investitur des neu gewählten Rektors Prof. Dr. Gerhard Maeß in der Aula in Anwesenheit von Prof. Dr. Hans-Joachim Meyer (Minister für Bildung und Wissenschaft), Prof. Dr. Frank Terpe (Minister für Forschung und Technologie), Doz. Dr. Klaus Kilimann (Oberbürgermeister), Christoph Stier (Landesbischof der Evangelischen Kirche), Rektoren verschiedener Hochschulen sowie vielen weiteren Persönlichkeiten.

In seiner Antrittsrede charakterisierte Rektor Maeß die vergangenen 40 Jahre in Abwandlung des Spruches über dem Portal des Hauptgebäudes als "Doctrina una sine veritate" und formulierte seine Visionen von der Zukunft der Universität.

 Antrittsrede von Rektor Gerhard Maeß am 11.07.1990
(als Audio 14:07 Minuten, Quelle: UAR)

Hier der kleine Abschnitt der Rede, der in der Tonaufzeichnung wegen des erfoderlichen Wechseln der Tonbandkassette (ab der Stelle 9:39 min) fehlt:
"Aber noch nicht in allen Sektionen, Organisationen und Strukturen unserer Universität ist der Wandlungsprozeß bisher deutlich genug zu erkennen. Statt des FDGB soll in Zukunft ein Personalrat alle Mitarbeiter repräsentieren, unabhängig davon, ob sie sich der ÖTV, der GEW, einer anderen Arbeitnehmervertretung oder gar keiner Organisation anschließen. An der Stelle der FDJ steht bereits der Studentenrat." (vgl. Rostocker Universitätszeitung, 13. Ausgabe  vom 20.07.1990, Seiten 1 und 4)

Hier findet man die vollständige Antrittsrede zum Nachlesen.

20.07.1990

Aufnahmeantrag der Universität Rostock in die Westdeutsche Rektorenkonferenz (WRK).

 

 

31.08.1990

Abschluss des Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik über die Auflösung der DDR, ihren Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland und die deutsche Einheit.

 

14.09.1990

Die vom a. o. Konzil eingesetzte Kommission ‚Universitätsverfassung‘ veröffentlicht in der Rostocker Universitätszeitung ihren Verfassungsentwurf.

 

A. o. Konzil am 27.09.1990 in Waldeck
Ansprache von Rektor Prof. Dr. Gerhard Maeß

27.09.1990

Vierte Beratung des a. o. Konzils (Waldeck)

  • Beratung und Inkraftsetzung der vorläufigen Universitätsverfassung
    (211 Ja-Stimmen, 1 Enthaltung, 0 Nein-Stimmen)

28.09.1990

Inkrafttreten der vorläufigen Universitätsverfassung. Sie war vorläufig, weil es noch kein Landeshochschulgesetz gab.

 

03.10.1990

Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland.

 

Lesungen der Hauptautoren Horst Köpke (links) und Friedrich-Franz Wiese (rechts)

22.10.1990

Vierzig Jahre lang wurden die erschütternden Schicksale der Opfer des Stalinismus in der DDR todgeschwiegen.

Im Oktober 1990 fand in der Aula die Buchpremiere von „Mein Vaterland ist die Freiheit. Das Schicksal des Studenten Arno Esch“ in Anwesenheit der Autoren statt. In dieser Gemeinschaftsveranstaltung der Universität Rostock, des Verbandes ehemaliger Rostocker Studenten (VERS) und des Hinstorff-Verlages wurde erstmals öffentlich über die in den Sowjetischen Militärtribunalen (SMT) von Ende der 40iger bis Mitte der 50er Jahre verurteilten Rostocker Studentinnen und Studenten gesprochen.

Bundesminister für besondere Aufgaben Prof. Dr. Rainer Ortleb (FDP) war Ehrengast der Veranstaltung (rechtes Bild, erste Reihe, vierter von links). Prof. Ortleb war vor seinem Ministeramt Dozent an der WPU.


"Erinnerungsgespräch" unter der Leitung von Prof. Dr. Horst Pätzold mit Weggefährten des 1951 in Moskau hingerichteten Rostocker Jurastudenten Arno Esch .

(v.l.n.r.) Klaus Lamprecht, Dr. Hartwig Bernitt, Horst Köpke, Friedrich-Franz Wiese, Prof. Dr. Horst Pätzold,, Hans Niemann, NN, NN

KLaus Lamprecht aus Stralsund war nach dem zweiten Todesurteil von Esch noch etwa 20 Minuten mit ihm in einer Zelle eines Moskauer Gefängnisses zusammen. Am 22.04.1954 verpflichtete er sich, unter dem Decknamen "Leo" als inoffizieller Mitarbeiter für die Staatssicherheit zu arbeiten

Hans Niemann, Dozent für Russisch und Englisch an der Rostocker Universität, war in den Jahren 1947 und 1948 sehr eng mit Arno Esch befreundet. 1947 wurde er Nachfolger von Esch als Landeshochschulreferent der LPD; er trat 1948 aus dieser Partei aus.

24.10.1990

Der Senat nahm aus eigener Initiative eine personelle Überprüfung aller Hochschullehrer in Angriff: Zur Bewertung der fachlichen Leistungen waren u. a. die zehn wichtigsten wissenschaftlichen Publikationen aufzulisten. Außerdem wurde von den Hochschullehrern eine schriftliche Erklärung dazu erwartet, ob eine hauptamtliche Tätigkeit im MfS/ANS bzw. eine inoffizielle Mitarbeit für die genannten Einrichtungen geleistet wurde. Einigen Professoren, die hierzu falsche Angaben gemacht hatten, wurde nach Eingang der ‚Gauck-Auskunft‘ auf der Grundlage des Einigungsvertrages gekündigt. Diese Evaluierungsaktion konnte nicht zu Ende geführt werden, da später durch das Hochschulerneuerungsgesetz ein für alle Hochschulen von M-V einheitliches Verfahren vorgeschrieben wurde.

 

November 1990

Berufung einer Hochschulstrukturkommission für Mecklenburg-Vorpommern  (u. a. mit Prof. Günter Krause und Prof. Dr. Gerhard Maeß); wegen ihrer ineffizienten Arbeitsweise wurde die Kommission nach etwa einem Jahr aufgelöst.

 

05.11.1990

Aufnahme aller 21 Hochschulen der DDR in die Westdeutsche Rektorenkonferenz (WRK).

Die WRK änderte daraufhin ihren Namen in „Hochschulrektorenkonferenz (HRK)“.

 

A. o. Konzil am 14.12.1990 in der Südstadt-Mensa

14.12.1990

Fünfte Beratung des a. o. Konzils (Südstadt-Mensa) 

Erhebung des Senatsbeschlusses für eine grundlegende strukturelle und personelle Erneuerung der Universität Rostock zum Konzilsbeschluss.

19.12.1990

Abwicklungsbeschluss der Landesregierung. In Rostock wurden die Sektion Marxismus-Leninismus und deren Nachfolgeeinrichtungen sowie die Sektion Lateinamerikawissenschaften abgewickelt.

01.01.1991

Wiedereröffnung der Institute für Altertumswissenschaften und Anglistik/Amerikanistik.

Rektor Maeß wirbt für die GFUR
Anwesende

17.01.1991

Gründung der Gesellschaft der Förderer der Universität Rostock e. V. (GFUR) auf Initiative von Rektor Prof. Dr. Gerhard Maeß.

Sie sollte die Universität bei solchen Aufgaben unterstützen, für die die staatlichen Mittel nicht vorgesehen waren bzw. nicht ausreichten. Hierzu gehörte die jährliche Auslobung von drei Joachim-Jungius-Förderpreisen der Universität Rostock für hervorragende Dissertationen aller Fakultäten.

Bis Februar 1991

Beitritt des Landes M-V und ihrer Hochschuleinrichtungen zu diversen Bund-Länder-Einrichtungen (Bund-Länder-Kommission (BLK), HRK, DFG, Wissenschaftsrat, Hochschulbauförderungsgesetz (HBFG)).

19.02.1991

Verabschiedung des Hochschulerneuerungsgesetzes (HEG) (Neufassung am 18.03.1992).

Festlegung des Verfahrens für die Überführung der Universitätsmitglieder in die neue Personalstruktur:

  • Überprüfung des Verhaltens vor Inkrafttreten des LHG durch eine Ehrenkommission der Universität,
  • Bildung landesweiter fachbezogener Überleitungskommissionen zur Überprüfung der Professoren und habilitierten Mitarbeiter, ob sie den fachlichen Kriterien des Hochschulrahmengesetzes für eine Berufung zum Professor genügen,
  • Bildung von Übernahmekommissionen zur Besetzung der vorhandenen Planstellen.

07.03.1991

Sechste Beratung des a. o. Konzils (Südstadt-Mensa)

  • Wahl von Mitgliedern der Ehrenkommission,
  • Umbenennung des Senats der Universität in ‚Akademischer Senat‘, um Verwechslungen mit dem Senat der Hansestadt zu vermeiden.

24.04.1991

Erlass einer Überleitungsverordnung durch das Schweriner Kultusministerium.

28.05.1991

Berufung eines Planungsstabes für die Ausbildung der Ingenieure in Rostock und Wismar unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Otto Fiedler.

28.05.1991

Kabinettsbeschluss "Neuordnung des Hochschulwesens im Land Mecklenburg-Vorpommern"

A. o. Konzil am 12. Juni 1991 in Waldeck
Prof. Dr. Hans Kelling, Prof. Dr. Gerhard Maeß und Prof. Dr. Gerhard Hennighausen

12.06.1991

Siebte Beratung des a. o. Konzils (Objekt Waldeck)

  • Wahl des Chemikers Prof. Dr. Hans Kelling und des Mediziners Prof. Dr. Gerhard Hennighausen zu Prorektoren,
  • Wahl des Physikers Prof. Dr. Walter Wild zum Vorsitzenden des Konzils.

27.06.1991

Konstituierende Sitzung der Ehrenkommission

  • Wahl von Erik Voermanek, Justitiar der Universität Bremen, zum Vorsitzenden.
  • Die Kommission nahm ihre Tätigkeit mit 15 von der Universität gewählten sowie 4 vom Landtag gewählten Mitgliedern bzw. Ersatzmitgliedern, darunter 3 Juristen, auf.
  • 1992 wurden durch das Konzil 22 weitere Universitätsmitglieder und durch den Landtag 6 weitere Juristen als Ersatzmitglieder dazugewählt, um die Arbeit der Ehrenkommission zu beschleunigen.

09.07.1991

Erlass einer Lehrerausbildungsverordnung für M-V.

11.07.1991

Verabschiedung des Hochschulerneuerungsprogramms (HEP) durch Bund und Länder.

14.07.1991

Erlass einer Zulassungszahlverordnung durch den Bildungsminister.

17.09.1991

Rechtsverordnungen zur Eingliederung der Pädagogischen Hochschule Güstrow und der Seefahrthochschule Warnemünde-Wustrow in die Universität Rostock (wurde am 01.10.1991 vollzogen).

08.10.1991

Bildung eines Instituts für Musik und Theater des Landes MV an der Universität Rostock (als nachgeordnete Einrichtung der Landesregierung).

27.10.1991

Einsetzung einer Kommission zur Neuordnung der Hochschulmedizin in M-V.

13.11.1991

Vorlage der Empfehlungen des Planungsstabes für die Ingenieurausbildung in M-V.

Prof. Dr. Walter Wild
Staatssekretär Thomas de Maizière und Prof. Dr. Horst Pätzold

14.11.1991

Achte Beratung des a. o. Konzils (Südstadt-Mensa): Das Konzil war durch die Eingliederung anderer Hochschulen auf 352 Mitglieder angewachsen.

  • Aussprache mit Staatssekretär Dr. Thomas de Maiziere zu aktuellen Problemen betreffend Studium und Lehre, Haushalt, Werterhaltung und Infragestellung der ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung in Rostock.
Wiedergründung der Juristischen Fakultät
Festansprache von Rektor Prof. Dr. Gerhard Maeß

29.11.1991

Feierliche Eröffnung der Juristische Fakultät.

31.12.1991

Auflösung der ehemaligen Institute bzw. Institutsteile der Akademie der Wissenschaften (AdW) der DDR.

Neuerrichtung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen 01.01.1992.

13.02.1992

Neunte Beratung des a. o. Konzils (Südstadt-Mensa)

  • Nachwahl von 22 Ersatzmitgliedern der Ehrenkommission zur dringend erforderlichen Beschleunigung des Verfahrens,
  • Vorstellung des vom Kabinett verabschiedeten Stellen- und Sachhaushaltsplans durch den Kanzler,
  • Protest gegen die vorgesehenen Stellenkürzungen.
Zahlreiche Demonstranten nahmen an der Konzilssitzung teil
Kultusministerin Steffie Schnoor

23.04.1992

Fortsetzung der neunten Beratung des a. o. Konzils (Südstadt-Mensa)

  • 2000 Demonstranten von GEW und ÖTV fordern eine Stellenerhöhung, einen Sozialplan und eine umfangreichere Mittelzuweisung,
  • Kultusministerin Steffie Schnoor zeigte auf, dass der Stellenplan nicht mehr aufgestockt werden kann.

07.05.1992

Erlass der Übernahmerichtlinien durch das Kultusministerium

Bundesbildungsminister Ortleb, HRK-Vorsitzender Erichsen und Rektor Maeß auf einer Pressekonferenz anlässlich der HRK-Jahresversammlung

10.-12.05.1992

Jahresversammlung 1992 der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) an der Universität Rostock

Die erste HRK-Jahreskonferenz in einem der neuen Bundesländer wurde am 10.05.1990 in Anwesenheit von Bundespräsident Weizsäcker in der Rostocker Universitätskirche eröffnet.

Über 300 Hochschulrektoren des In- und Auslandes setzten sich unter dem Motto "Hochschulen der Zukunft - Erneuerung oder zweite Wahl" mit den Herausforderungen einer ständig nachwachsenden Nachfrage nach Bildung und Ausbildung auseinander.

19.05.1992

Vorlage des Struktur- und Stellenplans der Landesregierung

22.05.1992

Während der Jahresmitgliederversammlung der Gesellschaft der Förderer der Universität Rostock e. V. wurden erstmals nach der deutschen Wiedervereinigung wieder Joachim-Jungius-Förderpreise der Universität Rostock für hervorragende Dissertationen vergeben.

Auf dem Foto v.l.n.r.:   Dr. Klaus Christofori, Ingenieurwissenschaftliche Fakultät, Dr. Stine-Kathrein Kraeft (Medizinische Fakultät), Horst Henking (1. Vorsitzender der GFUR), Prof. Dr. Hans Kelling (Prorektor), Dr. Klaus-Michael Bull (Theologische Fakultät)

16.07.1992

Zehnte Beratung des a. o. Konzils (Südstadt-Mensa). Das Konzil war nicht beschlussfähig, weil nur 172 Mitglieder erschienen waren.

  • Darlegung der Position des Kultusministeriums zu den vorgesehenen Stellenkürzungen durch Ministerin Steffie Schnoor.

01.10.1992

Die meisten Planstellen der Universität Rostock waren neu besetzt.

19.11.1992

Elfte Beratung des a. o. Konzils (Südstadt-Mensa). Das Konzil war nicht beschlussfähig, weil nur 182 Mitglieder erschienen waren.

  • Bericht des Rektors zur Situation nach Abschluss der Übernahmeverfahren,
  • Prof. Dr. Günther Wildenhain, Abteilungsleiter Hochschulen im Kultusministerium, berichtete von der Arbeit am neuen Landeshochschulgesetz.
Festveranstaltung in der Aula
Gründungsdekan Prof. Dr. Otto Fiedler

08.12.1992

Festveranstaltung anlässlich der Gründung der Fakultät für Ingenieurwissenschaften.

23.02.1993

Verabschiedung des Gesetzes über die Studentenwerke und des Landesgraduiertenförderungsgesetzes in M-V.

03.05.1993

Verabschiedung des Gesetzes zum Staatsvertrag über die Vergabe von Studienplätzen (trat am 30.6.1993 in Kraft).

23.06.1993

Zwölfte (und letzte) Beratung des a. o. Konzils (Südstadt-Mensa). Das Konzil war nicht beschlussfähig, weil nur 163 Mitglieder erschienen waren.

  • Rechenschaftsbericht von Rektor Prof. Dr. Gerhard Maeß.

01.01.1994

Gründung der Hochschule für Musik und Theater in Rostock

09.02.1994

Verabschiedung des Landeshochschulgesetzes (LHG) für M-V.

22.06.1994

Erste Sitzung des (LHG-konformen) Akademischen Senats mit 22 Mitgliedern (12 Professoren, 4 wissenschaftliche Mitarbeiter, 4 Studenten, 2 weitere Mitarbeiter). 

Rektor Prof. Dr. Gerhard Maeß wieder gewählt
Prorektor Prof. Dr. Ekkehard Münzberger

13.07.1994

Erste Sitzung des (LHG-konformen) 77-köpfigen Konzils (42 Professoren, 14 wissenschaftliche Mitarbeiter, 14 Studenten, 7 weitere Mitarbeiter)

  • Wiederwahl von Prof. Dr. Gerhard Maeß als Rektor,
  • Wahl des Erziehungswissenschaftlers Prof. Dr. Wolfgang Nieke, des Mediziners Prof. Dr. Ekkehard Münzberger und des Juristen Prof. Dr. Cornelius Prittwitz als Prorektoren,

Ernennung des Maiszüchters Friedrich Harms, des Theologen Prof. Dr. Ernst-Rüdiger Kiesow, des Altertumswissenschaftlers Prof. Dr. Werner Krenkel und des Agrarwissenschaftlers Prof. Dr. Horst Pätzold zu Ehrensenatoren.

12.11.1994

Vom 11. bis 13. November feierten die Universitätsangehörigen und die Rostocker Bevölkerung das 575. Gründungsjubiläum der Universität.

Der Jurist Erik Voermanek, Vorsitzender der EK
Joachim Gauck bei seiner Rede in der Aula

30.06.1995

Beendigung der Tätigkeit der Ehrenkommission der Universität Rostock

  • Es wurden 6248 Ehrenverfahren durchgeführt.
  • Bei 88 % der Empfehlungen wurde ‚kein Fehlverhalten‘ festgestellt.
  • In 1,5 % der bearbeiteten Fälle wurde eine ordentliche oder außerordentliche Kündigung empfohlen.
  • Nicht erledigte Fälle wurden von einer Personalkommission übernommen.

Am 30.6.1995 fand die Abschlussveranstaltung der Ehrenkommission statt.

Der Vorsitzende Erik Voermanek (linkes Bild) trug den Abschlussbericht vor.

„Ein Elitewechsel nach einer Diktatur ist ein menschenfreundliches Werk“ war der Titel der Rede von Joachim Gauck, Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.

 

[Foto: Prof. Dr. Karl-Heinz Meiwes-Broer]

Dieses Foto, aufgenommen im Mai 2023, zeigt am Beispiel des Südstadt-Campus, dass die Universität Rostock 33 Jahre nach Herstellung der deutschen Einheit über modernste Gebäude verfügt, arrondiert von leistungsstarken außeruniversitären Partnerinstituten.

 

 

[Bildbearbeitung: Thomas Rahr]

Legende zum vorigen Foto:

1 Campusbibliothek Südstadt, 2 Mensa Süd, 3 altes Informatikgebäude, u. a. Digitales Informationszentrum (DIZ), 4 Konrad-Zuse-Haus (Institut für Informatik sowie IT- und Medienzentrum), 5 Forschungsgebäude Physik, 6 Hörsaalgebäude Physik, 7 Forschungsgebäude des Departments Life, Light & Matter (LL&M), 8 Erweiterungsbau für Elektrotechnik-Institute, 9 Erweiterungsbau des Instituts für Chemie, 10, 11, 12 Leibniz-Institut für Katalyse e. V. , 13, 14, 20 Studentenwohnheime, 15, 16 Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP), 17 Institut für Biowissenschaften, 18 Institut für Chemie, 19 Institute für Elektrotechnik sowie Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik.

[Foto: Prof. Dr. Karl-Heinz Meiwes-Broer]

Der Blick aus höherer Sicht auf den Südstadtcampus bewahrheitet den Slogan "Studieren, Lehren und Forschen (fast) am Meer".

 

 

 

[siehe auch: Kersten Krüger und Wolfgang Peters, Gefangenschaft und Freiheit. Die Universität Rostock 1945 - 1995, BoD, 2023, S. 111 ff.]

 

Wolfgang Peters
Januar 2024